März-Spezial 2020 #6: The only Pirate at the Party

Lindsey Stirling/Brooke S. Passey - The only Pirate at the Party
Ca. 260 Seiten * veröffentlicht 2016
Erschienen bei Gallery Books

Heute stelle ich zum ersten Mal auf diesem Blog eine (Auto)biografie vor, eine echte Premiere. Noch nie zuvor habe ich über eine Person ein Buch gekauft, die berühmt war. Nicht in diesem Sinne. Hierbei hat mich die Neugier einfach gepackt.

Der Name Lindsey Stirling ist bestimmt vielen ein Begriff. Seit dem Beginn ihrer Karriere ist sie immer wieder in meinem Augenwinkel aufgetaucht - bis es mich 2018 endlich erwischt hat. Durch ein von ihr gespieltes Medley der Songs aus Die Schöne und das Biest (das sie wohl zu der Zeit des Live-Action-releases aufgenommen hat) kam ich auf den Song Love's just a Feeling aus ihrem 2016er Album Brave Enough. Da mich der Song so ansprach, entschloss ich kurzerhand, mir das Album zu kaufen. Und ich war wirklich begeistert von der Musik. Ihre ersten beiden Alben (Lindsey Stirling und Shatter Me) folgten, und schließlich stieß ich auf das Buch, über das ich jetzt sprechen werde.

Inhalt:

Part One: The Childhood/Developing Teenager Part
Im ersten Abschnitt des Buches erzählt uns Lindsey viel aus ihrer Kindheit. Man lernt ihre Familie und Freunde kennen und merkt hier bereits, dass sie besonders ist. Es liest sich so, als wäre sie als Kind bereits einfach auf ihr Ziel zugegangen und hätte sich um die Meinung anderer nicht gekümmert. Dazu trugen auch ihre Eltern bei, die ihr immer geholfen haben, nach den Sternen zu greifen. Sie beschreibt, wie sie den Weg zur Musik gefunden hat und auch, wie ihr die Idee kam, sich beim Spielen zu bewegen. Mir haben die Anekdoten aus ihren Kindertagen sehr gefallen, waren sie lustig und herzerwärmend zugleich. Über die Zeit wird Lindsey zum Teenager und wird sich der Grenzen gewahr, die die Gesellschaft immer wieder aufstellt.

Part Two: The "I want to make it so bad I'll sell my soul" Part, mixed with a little "Why do I keep failing?"
Dieser Teil beschäftigt sich mehr mit ernsteren Themen. Unter anderem berichtet Lindsey von ihren Erfahrungen als Missionarin für ihre Kirche und beschreibt, wie schwer es für sie war, als man ihr bei America's got Talent sagte, sie sei nicht gut genug. Hinzu kommt das Thema ihrer Essstörung, an der sie zu dieser Zeit litt. Hier merkt man, wie die einzelnen Teile ineinander übergehen und aufzeigen, in was für einem mentalen Zustand sich die Künstlerin hier befand. Ich habe mir zwischendurch auch das Video von ihrem schicksalhaften Auftritt angesehen - denn dieses kannte ich vorher nicht. Darüber hinaus gibt es natürlich auch weitere heitere Geschichten aus dieser Periode ihres Lebens.

meine kleine Album-Sammlung
Part Three: The Part where I try to tell entertaining Stories about being an Entertainer
In diesen Teil kommt kurz nach dem Anfang sogar eine kleine Fotogalerie, die speziell in Farbe auf besondere Seiten gedruckt wurde. Bisher waren alle Bilder in schwarz-weiß, deswegen ist es nett, auch ein paar Fotos in Farbe zu haben. Inhaltlich erfahren wir sehr viel über den Tour-Alltag, der vielleicht gar nicht so ist, wie ihn sich viele vorstellen. Sie stellt ihre wichtigsten Crew-mitglieder vor und hat so einige Anekdoten auf Lager. Sie spricht gegen Ende auch davon, wie sehr sie sich bei großen Events deplatziert fühlt. Trotz alledem liebt sie, was sie tut und es ist ihr wichtig, dass ihre Musik ihre Fans erreicht und inspiriert.


Dieses Poster lag dem Album Brave Enough bei
Ich habe es liebevoll eingerahmt -
jetzt hängt es in meinem Büro
Die Lektüre dieses Buches gibt mir das Gefühl, etwas gelernt zu haben. Und zwar aus dem Leben einer Künstlerin, die schon immer wusste, dass sie gerne anders ist. Ganz in ihrem Sinne fühle ich mich von ihrer Musik gleichermaßen beflügelt und inspiriert - zum Beispiel zu meiner Geschichte The Realm of Lost Mirrors (vorher als Broken Mirrors oder lediglich Mirrors bekannt) hat ihre Musik sehr viel beigetragen. Ich fühle mich, als hätte ich sie wirklich getroffen und sie ein Stück auf ihrem Weg begleitet, da sie hier sehr persönlich gewesen ist. Ich mag sie. Und eines Tages habe ich hoffentlich mal das Glück sie zu treffen und ihr zu sagen, wie sehr ich ihre Musik schätze.

Bereits in 2019 hat Stirling ein weiteres Album veröffentlicht. Es heißt Artemis - zwei Songs habe ich mir bereits angehört - und wird wahrscheinlich demnächst in meinem Einkaufskorb landen. Denn ich möchte unbedingt mehr von ihr hören. Und da ich mich ja selbst als Fan sehe (wenn auch noch nicht so lange wie die meisten anderen), kann ich uneingeschränkt sagen, dass dieser Auszug aus ihrem Leben für jeden Fan eine tolle Lesereise ist. Am meisten schätze ich neben ihrer Offenheit ihren Humor und ihre Menschlichkeit - denn nicht viele Leute geben offen zu, auch mal Fehler zu machen oder einen schlechten Tag zu haben. Und genau das macht sie zu so einem guten Vorbild. Möge mich meine Inspiration irgendwann mal auf den gleichen Weg führen, der sie da hingebracht hat, wo sie heute ist.

Hört doch einfach mal in ihre Musik rein - hier auf ihrem YouTube-Channel!

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