Sunderlands Bücherregal 3/2018

Letzte Woche war ich ziemlich Blog-faul, liegt daran, das ich viel zu arbeiten hatte. Deshalb heute wieder ein neues Bücherregal. Nach meiner Meinung schaffen es nur wirklich wenige deutsche Autoren, mich mit ihren Büchern zu unterhalten. Wenn SIE allerdings ein neues Buch herausbringt, dann ist schon beim Kauf klar, das ich dieses Buch in sehr kurzer Zeit schon wieder ausgelesen habe.


Autorin: Karen Sander
Buchtitel: Bald stirbst auch du
Original-Titel: Bald stirbst auch du
Jahr der Veröffentlichung: 2017
Seitenanzahl: 400 Seiten
Kapitelanzahl: nicht angegeben
Serienangaben: 4. Teil der Stadler & Montario-Reihe


Ihre Bücher sind der reinste Klebstoff für mich - kaum hat man angefangen, kommt man nicht mehr los von den Seiten. Dabei hat sie sich in den letzten drei Büchern stetig noch mehr Mühe gegeben und mir so viele vergnügliche Stunden geschenkt. Und ich bin für jedes neue Stadler/Montario-Buch dankbar.Vor allem, da sie nebenbei auch noch unter ihrem richtigen Namen Sabine Klewe weitere Bücher zu schreiben scheint. Deshalb ist dieses Buch hier auch schon ein bisschen her.

Karen Sander/Sabine Klewe
HANDLUNG:
Liz Montario, die Profilerin, gibt einen Workshop über Cold Cases an der Universität von Liverpool. Dieser ist für die besten Nachwuchsermittler Europas, weswegen auch Zoe Fischer von der Mordkommission Düsseldorf dort teilnimmt. Zoe hält ein Referat über zwei Fälle, die den Taten des bekannten Serienmörders Jeremy Dunn ähneln. Allerdings zweifelt Liz Montario, das diese Theorie stimmt. Zur gleichen Zeit ermittelt Georg Stadler in Düsseldorf in einem Fall, der mit genau diesen Cold Cases zu tun hat. Das weiß aber vorerst niemand. Denn der Mann, der diese Taten begangen hat, ist eine große Gefahr. Am meisten für die Ermittler.

FAZIT:
Wie immer ein höchstes Lesevergnügen mit viel Spannung. Und Karen Sanders Hang zu viel Handlung ist die geheime Zutat, die die Stadler/Montario-Fälle so erstrebenswert macht. Denn durch diese Facettenreiche Erzählung bekommt das Ganze erst eine gute Substanz. Das von ihr gewählte Thema über Cold Cases hat mich interessiert und mir hat die Herangehensweise mittels Workshop gut gefallen. Die von ihr geschaffenen Szenerien erwecken von vorne herein Interesse und machen es einem sehr schwer möglich, das Buch wegzulegen. #NurnocheinKapitel. Dabei ist sie aber immer sehr direkt und auf den Punkt, sodass sie es gar nicht nötig hat, ihre Geschichten zu strecken, wie es vielleicht manch andere Autoren tun. Zu keiner Zeit wird der Inhalt belanglos, es ist alles klug durchdacht und logisch.

Das mir NRWs Landeshauptstadt Düsseldorf ans Herz gewachsen ist, vor allem, da ich auch mal dort wohnen möchte, ist ein weiterer Grund, wieso ich diese Bücher so mag. Es ist quasi das Einzige deutsche, das mir wirklich gefällt. Spezielle die hier im Buch gewählte Mordserie macht das Ganze noch ein wenig größer. Die Verbindungen nach England und Schweden sind eine gute Fremdkomponente, die alles noch ein wenig interessanter macht. Es ist eine tolle Abwechslung zwischen diesen Ländern.

Die Charaktere machen (trotz des Genres) einfach Spaß, ihre Interaktion wirkt ehrlich und die Dialoge sind aufgrund der Originalität einfach herrlich. Da es sich hier ja um den vierten Band einer Reihe handelt, ist es besonders schön, die Entwicklung zwischen den Charakteren zu verfolgen und zu sehen, wo es hinführt. Die vielen neuen und Story-bezogenen Figuren fand ich interessant. Auch hier habe ich gerne beobachtet, wohin die einzelnen Bekanntschaften führen.

Auch anzumerken ist es, das Sander so überraschend schreibt, das man sich nie sicher sein kann, was passieren wird. Außerdem kann sie wunderbar mit falschen Fährten und Ablenkungen umgehen. Auf diese Weise macht sie es einem gar nicht leicht, das Ende zu erahnen (was bei ihrem ersten Buch noch kritisiert wurde, da der Titel eigentlich das Ende schon vorwegnimmt). Nur Kapitelzahlen sind keine angegeben. Zwar gibt es Überschriften, die einen durch die Geschichte hin- und herwerfen, aber das zählen wurde vermieden.

Das Cover ist ganz ok, allerdings muss ich sagen, das die ersten drei etwas besser aussahen. Auch haben sie für den Buchtitel eine andere Schriftart gewählt - ich wäre ja bei der alten geblieben. Der Klappentext ist echter Zündstoff, er kündigt eine Story an, die die Karten quasi neu mischt. Nach den ersten drei Bänden ist das ein guter Schritt, alles ein wenig aufzulockern. Die Kontinuität der sonstigen Gestaltung ist gegeben, vor allem bei ihrem Namen.


5/5 - Schreibstil
4/5 - Charaktere
5/5 - Handlung
4/5 - Optik
 ( 18 von 20 Sternen)


Eine richtig gute Kriminal-Reihe, die locker jeden Tatort alt aussehen lässt. Und wie immer hoffe ich, das es im nächsten Buch genauso spannend weitergeht. Vielleicht sollte man ihre Bücher mal als Vorlage für eine Serie nutzen, ich würde es mir ansehen.  Zwar könnte es noch etwas dauern bis der nächste Fall erscheint, aber so lange kann ich ja noch ein paar andere Bücher lesen, die bei mir noch so rumliegen.

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