Sunderlands Bücherregal 1/2020

Das neue Lesejahr fängt bei mir dieses Mal ein wenig spät an. Vor allem, da dieser Post ja schon für gestern angekündigt war. Aber direkt nach Jahreswechsel hatte ich noch viele wichtige Dinge auf dem Zettel, die erstmal Vorrang hatten. Und deswegen beginne ich die erste Ausgabe mit einem schönen und verlässlichen Gebiet: Mord.


Autorin: Kathy Reichs
Buchtitel: Hals über Kopf
Original-Titel: Break No Bones
Jahr der Veröffentlichung: 2006
Seitenanzahl: 415 Seiten
Kapitelanzahl: 40 Kapitel (+ Epilog)
Verlag: Karl Blessing Verlag
Serienangaben: 9. Teil der Temperance-Brennan-Reihe


Seit meinem Geburtstag habe ich fast die halbe Serie BONES gesehen (die erste Staffel sogar zweimal), da ich die Komplettbox geschenkt bekommen habe. Und da wundert es nicht, dass ich währenddessen direkt nach einem Kathy Reichs gegriffen habe. Auch habe ich eine Übersicht erstellt, in der ich meine Sammlung ausgewertet habe: mir fehlen nur noch 3 Bücher, dann habe ich alle ihre Romane zu Hause. Dabei habe ich gerade mal die knappe Hälfte aller Tempe-Brennan-Geschichten gelesen. Deswegen werde ich dieses Jahr verstärkt die Reihe lesen. Also bereitet euch schon mal darauf vor. Jetzt zur Handlung …

HANDLUNG:
Bei einer Ausgrabung, die Tempe Brennan mit ihren Studenten in South Carolina durchführt, entdecken sie mehr, als erwartet: Neben dem Ruheplatz von einigen Ureinwohnern bergen die Anthropologin und ihren Schülern ein Skelett, das relativ frisch ist. Zusammen mit ihrem Ex-Mann Pete gerät Tempe auf die Spur eines Serienkillers. Wer ist er? Und was hat er mit einer religiösen Gemeinschaft zu tun, über die Pete Informationen sammeln soll? Die Antworten darauf bereiten nicht nur Brennan Kopfzerbrechen …

FAZIT:
Ein wenig wie Totgeglaubte leben länger schickt der Plot Tempe wieder zurück zu ihren Wurzeln als Archäologin. Das ist aber nur temporär, denn sobald das neuere Skelett entdeckt wird, ist ihr sofort bewusst, was da auf sie zukommt. Danach konzentriert sich die Handlung auf verschiedene Ebenen, die Reichs gut miteinander verbindet. Dass Tempe den Coroner vor Ort kennt, schiebe ich ein wenig auf die Convinience-Schiene, aber sonst hat mir gefallen, wie alles aufgebaut war. Vor allem schickt einen die Geschichte in der zweiten Hälfte gerne in eine Sackgasse. Das macht sie spannend, ohne aufdringlich zu sein. Aus diesem Grund ist es auch keines großes, aber ein gutes Buch. Es hält sich nicht mit Effekthascherei auf, sondern erzählt eine Geschichte.

Cover der
UK-Ausgabe

Der gewohnte Charme und Wortwitz, mit dem Kathy Reichs ihre Figur präsentiert, zeigt sich auch in diesem Buch sehr gut dosiert. Die Beschreibungen der Orte erschaffen oft schöne, manchmal auch nicht so schöne Bilder (wie die Tatorte zum Beispiel), die sich leicht greifen lassen. Das mag ich besonders an ihren Büchern. Wie schön, dass sie dabei immer originell bleibt und sich nicht allzu oft wiederholt.

Die Figuren sind, wie so oft, sehr gut geschildert worden. Dass ich vor allem sehr lesenswert fand, war die Einbindung von Pete, ihrem Ex-Ehemann. In den meisten Büchern, die ich bisher von ihr gelesen habe, war er nie so stark in die Handlung eingebunden, wurde meistens nur erwähnt oder hatte nur kurze Auftritte. Ich fand das sehr schön, um die Dynamik zwischen ihm und Tempe zu studieren. Das Andrew Ryan in diesem Geflecht noch mit darinhängt, war für mich sehr aufregend, denn einige Situationen konnte ich echt gut nachvollziehen. Ihre Freundschaft zum Coroner Emma Rousseau war auch nett geschildert, ein bisschen Hintergrundhandlung. Die üblichen Verdächtigen runden das Bild ab.

Eigentlich kann ich über die Covergestaltung gar nichts sagen, da meine gebrauchte und gebundene Ausgabe keinen Schutzumschlag mehr hat. Halb durch das Buch habe ich mir ein Bild und einen Klappentext aus dem Internet genommen, einfach weil ich neugierig war. Die Designs variieren deutlich. Eine frühere Ausgabe aus dem Blanvalet-Verlag hat meiner Meinung nach das beste Cover. Natürlich zeigt es Knochen auf einem grünblauen Hintergrund, der Buchtitel schön in Rot hervorgehoben. Aktuellere Auflagen im Heyne-Verlag haben eine sehr schlichte Gestaltung mit einer Hintergrundfarbe und (meistens) weißer Schrift (wie weiter oben zu sehen). Auch die englische Gestaltung ist unterschiedlich. Die hier gezeigte britische Ausgabe hat irgendwie ein Giftgrün als Hauptfarbe, der Titel ist auf einem Leichenanhänger zu sehen. Um es kurz zu machen - für mich war es nicht entscheidend. Ich kenne die Autorin bereits, ihre Reihe und die Figuren. Aber die Blanvalet-Gestaltung sieht einfach am besten aus.


Bewertung:
4/5 - Schreibstil
5/5 - Charaktere
4/5 - Handlung
3/5 - Optik
 (16 von 20 Sternen)


Mein nächstes Buch habe ich mir auch schon ausgesucht. Allerdings ist es kein Reichs, diese werde ich random einstreuen, damit es nicht allzu eintönig wird. Schließlich ist mir die Vielfalt seit dem Beginn dieser Rubrik sehr wichtig geworden. Trotzdem freue ich mich darauf, die Reihe wieder mehr zu lesen, vor allem da ja dieses Jahr wieder ein neuer Band erscheinen wird. Ich bin gespannt.

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