Dieses Buch ist wahrscheinlich schon seit zwei Jahren in meinem Regal und wartete geduldig darauf, von mir ausgesucht zu werden. Eigentlich weiß ich gar nicht, warum ich es nicht früher gelesen habe - das weiß ich nie. Meistens entscheide ich das aus dem Bauch raus.
Autorin: Paula Hawkins
Buchtitel: Into The Water
Original-Titel: Into The Water
Jahr der Veröffentlichung: 2017
Seitenanzahl: 355 Seiten
Kapitelanzahl: nicht angegeben
Verlag: Doubleday-Verlag
Serienangaben: Stand-Alone-Roman
Als ich vor drei Jahren das Buch las, das die Welt schockierte, war ich elektrisiert. Ich habe danach sogar weitere Bücher mit einem solchen Einschlag im Plot gelesen und wollte gar nichts anderes mehr haben. Am meisten beeindruckend finde ich, dass Paula Hawkins ihr erstes Buch in einem halben Jahr geschrieben hat. Das wäre für mich ein Traum. Noch immer spreche ich sehr lobend von The Girl On The Train.
Im Jahr nach ihrem Welterfolg kam schließlich ein neues Werk auf den Markt - das heutige Buch im Rampenlicht, Into The Water. Und natürlich erwartet man, dass ein Autor nach einem so populären Buch weitermacht und die Qualität hält. Ich habe, glaube ich, erst sehr spät meine Ausgabe gekauft, wieder auf Englisch natürlich. Zwischendurch habe ich mal irgendwo gelesen, es sei bei weitem nicht so gut. Und da dachte ich mir, na das will ich für mich selbst entscheiden.
HANDLUNG:
Jules Abbott muss zurück nach Beckford. Der Ort, an dem sie ihre Kindheit und Jugend verbracht hat und der für sie mit vielen schlechten Erinnerungen verbunden ist. Das hat auch mit ihrer Schwester Nel zu tun. Diese ist tot. Sie wurde im Drowning Pool gefunden, einem Ort, an dem oft tote Frauen auftauchten. Nel war nahezu besessen von diesem Platz, den Frauen und ihren Geschichten. Ob es das war, was sie das Leben gekostet hat? Jules glaubt fest daran. Sie muss sich jetzt um Nels Tochter kümmern und versucht herauszufinden, was genau mit ihrer Schwester passiert ist. Denn eines weiß sie über Nel: Sie wäre nie im Leben gesprungen …
FAZIT:
Was mir zuerst aufgefallen ist, war die Fülle an Figuren in sehr kurzer Zeit. Ich habe schon Bücher gelesen, die damit auf die Nase gefallen sind. Und als ich beim sechsten oder siebten PoV angekommen war, fragte ich mich, wer die ganzen Figuren behalten sollte. Ich habe mich dann entschlossen, mir die Namen und ihre Verbindung zur fokussierten Person (in diesem Fall die tote Nel Abbott) aufzuschreiben. Zu Anfang - später brauchte ich das nicht mehr. Auch habe ich zwischendurch immer wieder innegehalten und mir alles vor mein inneres Auge geführt, um es zu verankern und nichts Wichtiges zu vergessen. Diese Geschichte verlangt viel Aufmerksamkeit. Außerdem ist die Verstrickung der Figuren miteinander und auch das Schildern bestimmter Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln sehr gut gelungen und verständlich umgesetzt. Jeder hat ein Puzzle-Teil, so scheint es, das zur Lösung dazugehört.
Der Schreibstil ich für mich sehr schön verständlich und bläht sich nicht auf. Differenzen zwischen den "Stimmen" der einzelnen Figuren sind gut gelungen. Zum Beispiel sind jüngere Charaktere mit Schimpfworten schneller bei der Hand, man erkennt Persönlichkeiten schnell wieder. Da ich ja die englische Ausgabe gelesen habe, sage ich zur Wortführung nur, dass sie auch für jemanden wie mich zu 98 % verständlich war. Worte, die ich nicht kannte, habe ich entweder recherchiert, oder es hat sich aus dem Zusammenhang ergeben. Ein spannendes Buch mit Lerneffekt.
Wie bereits erwähnt, fordert einen der Plot dieses Buches sehr. Nicht nur, weil er viele Charaktere anstellt. Hawkins hat eine vielschichtige Geschichte geschaffen, die auf mehreren Ebenen arbeitet. Ich fand sehr gut durchdacht, wie sich die Nebenhandlungen alle problemlos an die Haupthandlung anlagerten. Diese bauen aufeinander auf und unterstützen sich, was dazu beiträgt, dass die Auflösung gegen Ende nicht zu offensichtlich ist und alle Plot-Lines vereint und aufgelöst werden (wie, sage ich natürlich nicht). Allerdings kommt das Ende auf eine Weise, bei der man erst langsam gewahr wird, was wirklich alles geschehen ist. Das Versteckspiel mit Hinweisen beherrscht die Autorin meiner Meinung nach sehr gut. Man empfindet die gewollte Verwirrung und die mysteriöse Frage nach dem Warum geistert einem nach. Eine Handlung, die mehr als nur ihre Fülle an Charakteren rechtfertigt.
Die Covergestaltung hält sie wie beim ersten Buch nah am Titel des Werks. Eine Wasseroberfläche mit kleinen Wellen in Blau und schwarz gehalten. Darüber gibt es nicht viel zu sagen. Es ist sehr einfach und direkt gemacht worden. Der Klappentext hat einen ähnlichen Aufbau wie bei Hawkins Erstlingswerk, gibt nur wenige Informationen und sät den Willen, mehr zu erfahren. Soweit ich weiß, wurde die Gestaltung bei der deutschen Ausgabe übernommen - genau wie der Titel.
Für mich wäre dieser Paula Hawkins auch eine Verfilmung wert. Oder nein, vielleicht besser eine Serie. Denn hier gibt es sehr viel mehr zu sehen und weniger zum Weglassen. Und entgegen der Meinung vieler anderer ist es gut. Im Vergleich nicht genauso - und das macht es gut. Zum Glück gibt es Autoren, die sich auf die Geschichten konzentrieren, die sie erzählen wollen, anstatt das zu tun, was alle erwarten.
Buchtitel: Into The Water
Original-Titel: Into The Water
Jahr der Veröffentlichung: 2017
Seitenanzahl: 355 Seiten
Kapitelanzahl: nicht angegeben
Verlag: Doubleday-Verlag
Serienangaben: Stand-Alone-Roman
Als ich vor drei Jahren das Buch las, das die Welt schockierte, war ich elektrisiert. Ich habe danach sogar weitere Bücher mit einem solchen Einschlag im Plot gelesen und wollte gar nichts anderes mehr haben. Am meisten beeindruckend finde ich, dass Paula Hawkins ihr erstes Buch in einem halben Jahr geschrieben hat. Das wäre für mich ein Traum. Noch immer spreche ich sehr lobend von The Girl On The Train.
Im Jahr nach ihrem Welterfolg kam schließlich ein neues Werk auf den Markt - das heutige Buch im Rampenlicht, Into The Water. Und natürlich erwartet man, dass ein Autor nach einem so populären Buch weitermacht und die Qualität hält. Ich habe, glaube ich, erst sehr spät meine Ausgabe gekauft, wieder auf Englisch natürlich. Zwischendurch habe ich mal irgendwo gelesen, es sei bei weitem nicht so gut. Und da dachte ich mir, na das will ich für mich selbst entscheiden.HANDLUNG:
Jules Abbott muss zurück nach Beckford. Der Ort, an dem sie ihre Kindheit und Jugend verbracht hat und der für sie mit vielen schlechten Erinnerungen verbunden ist. Das hat auch mit ihrer Schwester Nel zu tun. Diese ist tot. Sie wurde im Drowning Pool gefunden, einem Ort, an dem oft tote Frauen auftauchten. Nel war nahezu besessen von diesem Platz, den Frauen und ihren Geschichten. Ob es das war, was sie das Leben gekostet hat? Jules glaubt fest daran. Sie muss sich jetzt um Nels Tochter kümmern und versucht herauszufinden, was genau mit ihrer Schwester passiert ist. Denn eines weiß sie über Nel: Sie wäre nie im Leben gesprungen …
FAZIT:
Was mir zuerst aufgefallen ist, war die Fülle an Figuren in sehr kurzer Zeit. Ich habe schon Bücher gelesen, die damit auf die Nase gefallen sind. Und als ich beim sechsten oder siebten PoV angekommen war, fragte ich mich, wer die ganzen Figuren behalten sollte. Ich habe mich dann entschlossen, mir die Namen und ihre Verbindung zur fokussierten Person (in diesem Fall die tote Nel Abbott) aufzuschreiben. Zu Anfang - später brauchte ich das nicht mehr. Auch habe ich zwischendurch immer wieder innegehalten und mir alles vor mein inneres Auge geführt, um es zu verankern und nichts Wichtiges zu vergessen. Diese Geschichte verlangt viel Aufmerksamkeit. Außerdem ist die Verstrickung der Figuren miteinander und auch das Schildern bestimmter Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln sehr gut gelungen und verständlich umgesetzt. Jeder hat ein Puzzle-Teil, so scheint es, das zur Lösung dazugehört.
Wie bereits erwähnt, fordert einen der Plot dieses Buches sehr. Nicht nur, weil er viele Charaktere anstellt. Hawkins hat eine vielschichtige Geschichte geschaffen, die auf mehreren Ebenen arbeitet. Ich fand sehr gut durchdacht, wie sich die Nebenhandlungen alle problemlos an die Haupthandlung anlagerten. Diese bauen aufeinander auf und unterstützen sich, was dazu beiträgt, dass die Auflösung gegen Ende nicht zu offensichtlich ist und alle Plot-Lines vereint und aufgelöst werden (wie, sage ich natürlich nicht). Allerdings kommt das Ende auf eine Weise, bei der man erst langsam gewahr wird, was wirklich alles geschehen ist. Das Versteckspiel mit Hinweisen beherrscht die Autorin meiner Meinung nach sehr gut. Man empfindet die gewollte Verwirrung und die mysteriöse Frage nach dem Warum geistert einem nach. Eine Handlung, die mehr als nur ihre Fülle an Charakteren rechtfertigt.Die Covergestaltung hält sie wie beim ersten Buch nah am Titel des Werks. Eine Wasseroberfläche mit kleinen Wellen in Blau und schwarz gehalten. Darüber gibt es nicht viel zu sagen. Es ist sehr einfach und direkt gemacht worden. Der Klappentext hat einen ähnlichen Aufbau wie bei Hawkins Erstlingswerk, gibt nur wenige Informationen und sät den Willen, mehr zu erfahren. Soweit ich weiß, wurde die Gestaltung bei der deutschen Ausgabe übernommen - genau wie der Titel.
Bewertung:
4/5 - Schreibstil
4/5 - Charaktere
5/5 - Handlung
4/5 - Optik
(17 von 20 Sternen)
Für mich wäre dieser Paula Hawkins auch eine Verfilmung wert. Oder nein, vielleicht besser eine Serie. Denn hier gibt es sehr viel mehr zu sehen und weniger zum Weglassen. Und entgegen der Meinung vieler anderer ist es gut. Im Vergleich nicht genauso - und das macht es gut. Zum Glück gibt es Autoren, die sich auf die Geschichten konzentrieren, die sie erzählen wollen, anstatt das zu tun, was alle erwarten.

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