Immer wieder werden die Werke von Autoren in Rankings nach ihrer Qualität bewertet. Sogar manche Autoren haben zwischen ihren eigenen Büchern Lieblinge, auf die sie ganz besonders stolz sind. Das trifft auf die heutige Ausgabe des Bücherregals zu, hat doch Agatha Christie immer wieder betont, dass dieses ihr liebster Krimi ist.
Autorin: Agatha Christie
Buchtitel: Das krumme Haus
Originaltitel: Crooked House
Jahr der Veröffentlichung: 1949
Seitenanzahl: 200 Seiten
Kapitelanzahl: 26 Kapitel
Verlag: Hachette-Verlag
Serienangabe: Stand-Alone
Inzwischen fällt mir auf, wie wenig ich doch Agatha Christie lese. Denn der Großteil der offiziellen Sammlung von damals steht immer noch unberührt im Regal. Deshalb wollte ich mal wieder einen der Titel vorstellen. Auf genau dieses Buch kam ich, da es im Jahre 2017 eine Verfilmung des Stoffes gab, in der unter anderem Gillian Anderson und Glenn Close mitwirken. Auch sagte die Autorin selbst, dass sie dieses Buch persönlich am besten findet, was mich neugierig auf den Inhalt machte.
HANDLUNG:
Während des Krieges lernt Charles in Ägypten die liebenswerte Sophia Leonides kennen. Zuerst freunden sie sich an, dann beschließen sie, zu heiraten, sobald der Krieg vorbei ist und sie nach England zurückgekehrt sind. Dies ist zwei Jahre später der Fall. Dann allerdings tritt Charles in Sophias Leben zurück, kurz nachdem der Patriarch Aristide Leonides gerade verstorben ist, den Sophia sehr gerne mochte. Sie glaubt dabei an einen Mord und bittet Charles, dessen Vater bei der Polizei ist, ihr zu helfen und den wahren Mörder zu finden. Erst danach können die beiden an Heirat denken …
FAZIT:
Für meinen Geschmack war dieser Roman wirklich etwas Besonderes. Denn die höchst ungewöhnliche Prämisse der Geschichte kümmert sich aus meiner Sicht um etwas sehr Wichtiges: die Erzählperspektive. Denn manche Stellen lesen sich beinahe, als gebe es einen Erzähler, der alles sieht und hört, der aber nicht selbst anwesend ist. So schreibe ich zum Beispiel, ich habe einen allwissenden Erzähler, der über allem thront (mit anderen Worten ich, so gesehen). In diesem Fall aber haben wir einen Zuhörer - und gewissermaßen einen Erzähler - in Charles Hayward, der natürlich anwesend ist. Aus seiner Sicht bekommen wir die Geschehnisse beschrieben, was ich eher selten sehe. Natürlich gibt es viele Bücher mit Ich-Erzählern. Aber dieses Buch scheint mir eine Mitte zu sein. Und das finde ich gut, es hat mir beim Lesen sehr gefallen.
Die Fülle an Figuren im krummen Haus macht den Fall sehr verzwickt, da es jeder von ihnen gewesen sein kann. Zuerst scheint keiner ein Motiv zu haben, dann könnte jeder den Mord begangen haben. Hier zur Hilfe kam mir persönlich das Begleitheft der offiziellen Sammlung, da im hinteren Teil alle Figuren aufgereiht sind. Dadurch konnte ich alles besser auseinander halten. Später konnte ich das Heft beiseitelegen und die Leute entsprechend zuordnen. Ich hatte mir sogar eine Liste an Menschen zurechtgelegt, die ich für verdächtig halte - auf dieser standen nur vier Leute. Dass es am Ende des Buches eine dieser Personen war, war für mich klar. In aller Fairness werde ich euch aber nicht verraten, wer diese vier Charaktere sind, von denen einer es wirklich gewesen ist. Was die Persönlichkeiten betrifft, so sind diese vielfältig, aber doch ähnlich zueinander. Man merkt, wie sich diese Familie unter diesem Dach zu Nahe zu sein scheint und was das bei den Beteiligten auslöst.
Was ich an diesem Buch am bemerkenswertesten finde, ist seine buchstäbliche Unterlänge. Meine gedruckte Ausgabe kommt auf knapp 200 Seiten und bietet einem trotzdem einen in vollem Umfang durchdachten Kriminalfall. Das Schaffen weiß Gott nur wenige Autoren. Als Christie dieses Buch als ihr Lieblingsbuch bezeichnete, wusste sie, wovon sie spricht. Vor allem die Abgründe der aufgezeigten Familiendynamik machen diesen Krimi spannend und lässt einen frösteln. Der Grund, warum das Buch wohl so kurz ist, ist das Weglassen von unwichtigen Ausschweifungen. Man hat sich auf die Fakten konzentriert.
Die Gestaltung auf dem Buchdeckel ist schlicht, aber aussagekräftig. Abgebildet ist eine Spritze, alles ist in Lila gehalten. Das ist ein deutlicher Hinweis auf die Todesart von Aristide Leonides. Der Titel wurde wortgetreu übersetzt, was bei Crooked House nicht so schwer ist. Vor allem aber ist der Grund, warum das Buch so heißt, drinnen sehr gut erklärt und man versteht sofort den Zusammenhang. Das Motiv mit der Spritze wird auch in einigen englischen Versionen übernommen, wenn nicht einfach ein krummes Haus abgebildet ist. Heutzutage kann man aber auch die Ausgabe mit Film-Illustration kaufen.
Jetzt, da ich den Roman fertig gelesen habe, werde ich mir die Verfilmung von 2017 ansehen. Denn ich möchte sehen, wie nah am Original diese inszeniert wurde. Da die Lektüre noch sehr frisch ist, werde ich etwaige Änderungen schnell bemerken können. Auch kenne ich einige der Darsteller schon aus anderen Filmen und bin gespannt auf ihre Performance. Sobald ich mir eine Meinung zum Film gemacht habe, schreibe ich vielleicht drüber. Mal schauen. Oder ich nutze mal ein anderes Medium dafür.
Das nächste Buch habe ich auch schon in der Mache … nur diesmal ist es wieder ein Hörbuch, was bedeutet, dass es wohl in Kürze fällig sein wird. Bis jetzt weiß ich noch nicht, was ich von der Story halten soll - aber ich kenne ja erst den Anfang.
Buchtitel: Das krumme Haus
Originaltitel: Crooked House
Jahr der Veröffentlichung: 1949
Seitenanzahl: 200 Seiten
Kapitelanzahl: 26 Kapitel
Verlag: Hachette-Verlag
Serienangabe: Stand-Alone
Inzwischen fällt mir auf, wie wenig ich doch Agatha Christie lese. Denn der Großteil der offiziellen Sammlung von damals steht immer noch unberührt im Regal. Deshalb wollte ich mal wieder einen der Titel vorstellen. Auf genau dieses Buch kam ich, da es im Jahre 2017 eine Verfilmung des Stoffes gab, in der unter anderem Gillian Anderson und Glenn Close mitwirken. Auch sagte die Autorin selbst, dass sie dieses Buch persönlich am besten findet, was mich neugierig auf den Inhalt machte.HANDLUNG:
Während des Krieges lernt Charles in Ägypten die liebenswerte Sophia Leonides kennen. Zuerst freunden sie sich an, dann beschließen sie, zu heiraten, sobald der Krieg vorbei ist und sie nach England zurückgekehrt sind. Dies ist zwei Jahre später der Fall. Dann allerdings tritt Charles in Sophias Leben zurück, kurz nachdem der Patriarch Aristide Leonides gerade verstorben ist, den Sophia sehr gerne mochte. Sie glaubt dabei an einen Mord und bittet Charles, dessen Vater bei der Polizei ist, ihr zu helfen und den wahren Mörder zu finden. Erst danach können die beiden an Heirat denken …
FAZIT:
Für meinen Geschmack war dieser Roman wirklich etwas Besonderes. Denn die höchst ungewöhnliche Prämisse der Geschichte kümmert sich aus meiner Sicht um etwas sehr Wichtiges: die Erzählperspektive. Denn manche Stellen lesen sich beinahe, als gebe es einen Erzähler, der alles sieht und hört, der aber nicht selbst anwesend ist. So schreibe ich zum Beispiel, ich habe einen allwissenden Erzähler, der über allem thront (mit anderen Worten ich, so gesehen). In diesem Fall aber haben wir einen Zuhörer - und gewissermaßen einen Erzähler - in Charles Hayward, der natürlich anwesend ist. Aus seiner Sicht bekommen wir die Geschehnisse beschrieben, was ich eher selten sehe. Natürlich gibt es viele Bücher mit Ich-Erzählern. Aber dieses Buch scheint mir eine Mitte zu sein. Und das finde ich gut, es hat mir beim Lesen sehr gefallen.Die Fülle an Figuren im krummen Haus macht den Fall sehr verzwickt, da es jeder von ihnen gewesen sein kann. Zuerst scheint keiner ein Motiv zu haben, dann könnte jeder den Mord begangen haben. Hier zur Hilfe kam mir persönlich das Begleitheft der offiziellen Sammlung, da im hinteren Teil alle Figuren aufgereiht sind. Dadurch konnte ich alles besser auseinander halten. Später konnte ich das Heft beiseitelegen und die Leute entsprechend zuordnen. Ich hatte mir sogar eine Liste an Menschen zurechtgelegt, die ich für verdächtig halte - auf dieser standen nur vier Leute. Dass es am Ende des Buches eine dieser Personen war, war für mich klar. In aller Fairness werde ich euch aber nicht verraten, wer diese vier Charaktere sind, von denen einer es wirklich gewesen ist. Was die Persönlichkeiten betrifft, so sind diese vielfältig, aber doch ähnlich zueinander. Man merkt, wie sich diese Familie unter diesem Dach zu Nahe zu sein scheint und was das bei den Beteiligten auslöst.
Was ich an diesem Buch am bemerkenswertesten finde, ist seine buchstäbliche Unterlänge. Meine gedruckte Ausgabe kommt auf knapp 200 Seiten und bietet einem trotzdem einen in vollem Umfang durchdachten Kriminalfall. Das Schaffen weiß Gott nur wenige Autoren. Als Christie dieses Buch als ihr Lieblingsbuch bezeichnete, wusste sie, wovon sie spricht. Vor allem die Abgründe der aufgezeigten Familiendynamik machen diesen Krimi spannend und lässt einen frösteln. Der Grund, warum das Buch wohl so kurz ist, ist das Weglassen von unwichtigen Ausschweifungen. Man hat sich auf die Fakten konzentriert.Die Gestaltung auf dem Buchdeckel ist schlicht, aber aussagekräftig. Abgebildet ist eine Spritze, alles ist in Lila gehalten. Das ist ein deutlicher Hinweis auf die Todesart von Aristide Leonides. Der Titel wurde wortgetreu übersetzt, was bei Crooked House nicht so schwer ist. Vor allem aber ist der Grund, warum das Buch so heißt, drinnen sehr gut erklärt und man versteht sofort den Zusammenhang. Das Motiv mit der Spritze wird auch in einigen englischen Versionen übernommen, wenn nicht einfach ein krummes Haus abgebildet ist. Heutzutage kann man aber auch die Ausgabe mit Film-Illustration kaufen.
Bewertung:
4/5 - Schreibstil
4/5 - Charaktere
5/5 - Handlung
4/5 - Optik
(17 von 20 Sternen)
Jetzt, da ich den Roman fertig gelesen habe, werde ich mir die Verfilmung von 2017 ansehen. Denn ich möchte sehen, wie nah am Original diese inszeniert wurde. Da die Lektüre noch sehr frisch ist, werde ich etwaige Änderungen schnell bemerken können. Auch kenne ich einige der Darsteller schon aus anderen Filmen und bin gespannt auf ihre Performance. Sobald ich mir eine Meinung zum Film gemacht habe, schreibe ich vielleicht drüber. Mal schauen. Oder ich nutze mal ein anderes Medium dafür.Das nächste Buch habe ich auch schon in der Mache … nur diesmal ist es wieder ein Hörbuch, was bedeutet, dass es wohl in Kürze fällig sein wird. Bis jetzt weiß ich noch nicht, was ich von der Story halten soll - aber ich kenne ja erst den Anfang.
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