50 % der Lost Reviews besteht aus Agatha Christie. Obendrein ist dies ein Roman, den ich für die Lost Reviews nicht noch einmal gelesen habe. Das liegt aber auch daran, dass er zwar ganz nett ist, aber nicht zu meinen Lieblingen zählt.
Autorin: Agatha Christie
Buchtitel: Mord im Pfarrhaus
Original-Titel: The murder at the vicarage
Jahr der Veröffentlichung: 1930 (UK); 1952 (DE)
Seitenanzahl: 300 Seiten
Kapitelanzahl: 32 Kapitel
Verlag: Hachette-Verlag
Serienangaben: 1. Teil der Miss-Marple-Reihe
Die herkömmliche Geschichte - offizielle Sammlung, Hachette Verlag, nicht alle bekommen, nur 40 Stück. Das habe ich schon so oft erzählt, man kommt sich vor wie Phil Connors (Wehe dem, der diese Referenz nicht kapiert!). Gelesen habe ich dieses Buch so ziemlich am Anfang, sprich 2008 oder 2009. Also ist es quasi so lange her wie beim Orientexpress. Das war also noch vor meinem Blog. Somit hätte es zumindest 2013 im Bücherregal auftauchen müssen, wo ich die meisten Büchern aus den Vorjahren verarbeitet habe.
HANDLUNG:
Im verschlafenen englischen Dörfchen St Mary Mead ist das Leben nicht sehr spektakulär. Bis zu dem Tag, an dem Colonel Protheroe ermordet wird. Er war nicht wirklich beliebt im Dorf, vielen hielten ihn für ein Ekel. Reverent Leonard Clement, der einen Termin mit dem Opfer hatte, findet ihn erschossen in seinem Arbeitszimmer im Pfarrhaus. Nach und nach wird der Kreis der Verdächtigen immer größer, bis schlussendlich die Nachbarin des Reverents, Miss Jane Marple, die Lösung offenbart.
FAZIT:
Das Buch läuft nicht so ab, wie man vielleicht denkt: Miss Marple ist zwar die bekannte alte Jungfer, die gerne klatscht und beobachtet, jedoch ist sie in ihrem ersten Fall (denn in diesem Roman tauchte sie, neben einigen Kurzgeschichten, zum ersten Mal auf) nur am Rande der Handlung dabei. Sie ist lediglich diejenige, die aus den gegebenen Hinweisen das Rätsel löst, aus dem Sessel heraus. Diese Prämisse funktioniert zwar, allerdings fragt man sich dann, wieso denn nicht der Pfarrer der eigentliche Detektiv ist. Aus den Augen des Pfarrers von St. Mary Mead wird uns nämlich der Fall präsentiert, was auch ein ganz anderes Licht auf Miss Marple wirft. Denn er neigt dazu, Sachen mit einer Meinung zu bedenken, so auch die alte Dame, die sich so gerne mit Mord beschäftigt.
Die fiktive Handlungsstätte und seine Figuren haben diesen Altenglischen Charme, der das Ganze so belebt macht. So wie zum Beispiel die ersten Staffeln von Inspector Barnaby. Für viele dürfte aber gerade Miss Marples indirekte Art zu ermitteln nicht das sein, was man von der Dame kennt (auf jeden Fall aus den vielfältigen Porträtierungen im TV) Die Fülle an Figuren und somit auch Verdächtigen macht es aber wieder gut, denn hier hat man viel zu entdecken. Obendrein gibt es auch in diesem Buch ein oder zwei Skizzen, anhand derer man sich orientieren kann.
Es gibt mehrere langatmige Stellen, die den Fall verzögern. Denn natürlich wird in einem Buch über ein englisches Dorf auch viel drumherum geschildert, was auch nicht jedermanns Sache ist. Deshalb ist eine Hörbuch-Variante vielleicht die bessere Idee. Hierbei muss man einfach nur zuhören und nicht selbst lesen, denn sonst neigt nach wahrscheinlich zum Zeilenspringen. Wenn man dann allerdings die Lösung erfährt, findet man ein wenig, das einiges hätte kürzer ausfallen können. Es kommt immer drauf an, wobei man sich in einem Buch konzentriert.
Da Agatha Christies Romane schon so lange da sind, ist es für mich schwer, etwas über die Covergestaltungen zu sagen. Es gibt sehr viele, einige düster, einige nicht, die im Laufe der Jahre genutzt wurden. Der Hachette-Verlag hat für jedes Buch eine eigene Farbe gewählt, die auf der Buchhülle Akzente setzt, in diesem Fall hat man sich für lila (bzw einen dunklen Fliederton) entschieden, der gut zum Inhalt passt. Das kleine Bildchen komplettiert das Bild und lässt das Buch lesenswert aussehen. Was fast alle verschiedenen Covers gemein haben: Sie zeigen eine Kirche oder einen Friedhof, die es in England ja bestimmt zuhauf gibt.
Natürlich gibt es auch hier Filmadaptionen - allerdings gab es noch keine davon für die große Leinwand, sondern nur für's TV, wobei auch nur zwei auf das britische Konto gehen. Dieses waren beides Serie-Adaptionen. Die erste war für die Serie Miss Marple, in der die in Großbritannien sehr beliebte Joan Hickson die Detektivin verkörperte. Die zweite, für Agatha Christie's Marple, mit Geraldine McEwan (Auf dem Bild zu sehen). Die anderen beiden Versionen sind eine deutsche von 1970 und eine französische, bei der die Handlung allerdings stark verändert wurde. Gesehen habe ich leider keine davon. Natürlich könnte ich mir eine der beiden Serien zulegen, schließlich gibt es im ganzen nur 12 Miss Marple-Romane (und dementsprechend auch Folgen). Soweit ich weiß wurden die Kurzgeschichten nicht mit einbezogen. Auf jeden Fall hat niemals Margaret Rutherford das Pfarrhaus gespielt, was ein bisschen schade ist - das wäre gut geworden.
Vielleicht war auch sein Status das Problem: Der Roman war zwar nicht grottenschlecht, aber auch kein Überflieger. Und ich habe am Anfang echt Schwierigkeiten damit gehabt, wie ich das formulieren sollte. Inzwischen weiß ich, wie ich das machen kann, also ist doch jetzt der beste Zeitpunkt gewesen. Und wer weiß, vielleicht kommt irgendwann nochmal eine Adaption, die mir so richtig gefällt. Schließlich produziert die BBC ja seit 2015 für jedes Jahr zu Weihnachten ein Special. Mal gucken, welches sie als nächstes machen...
Buchtitel: Mord im Pfarrhaus
Original-Titel: The murder at the vicarage
Jahr der Veröffentlichung: 1930 (UK); 1952 (DE)
Seitenanzahl: 300 Seiten
Kapitelanzahl: 32 Kapitel
Verlag: Hachette-Verlag
Serienangaben: 1. Teil der Miss-Marple-Reihe
Die herkömmliche Geschichte - offizielle Sammlung, Hachette Verlag, nicht alle bekommen, nur 40 Stück. Das habe ich schon so oft erzählt, man kommt sich vor wie Phil Connors (Wehe dem, der diese Referenz nicht kapiert!). Gelesen habe ich dieses Buch so ziemlich am Anfang, sprich 2008 oder 2009. Also ist es quasi so lange her wie beim Orientexpress. Das war also noch vor meinem Blog. Somit hätte es zumindest 2013 im Bücherregal auftauchen müssen, wo ich die meisten Büchern aus den Vorjahren verarbeitet habe.
HANDLUNG:Im verschlafenen englischen Dörfchen St Mary Mead ist das Leben nicht sehr spektakulär. Bis zu dem Tag, an dem Colonel Protheroe ermordet wird. Er war nicht wirklich beliebt im Dorf, vielen hielten ihn für ein Ekel. Reverent Leonard Clement, der einen Termin mit dem Opfer hatte, findet ihn erschossen in seinem Arbeitszimmer im Pfarrhaus. Nach und nach wird der Kreis der Verdächtigen immer größer, bis schlussendlich die Nachbarin des Reverents, Miss Jane Marple, die Lösung offenbart.
FAZIT:
Das Buch läuft nicht so ab, wie man vielleicht denkt: Miss Marple ist zwar die bekannte alte Jungfer, die gerne klatscht und beobachtet, jedoch ist sie in ihrem ersten Fall (denn in diesem Roman tauchte sie, neben einigen Kurzgeschichten, zum ersten Mal auf) nur am Rande der Handlung dabei. Sie ist lediglich diejenige, die aus den gegebenen Hinweisen das Rätsel löst, aus dem Sessel heraus. Diese Prämisse funktioniert zwar, allerdings fragt man sich dann, wieso denn nicht der Pfarrer der eigentliche Detektiv ist. Aus den Augen des Pfarrers von St. Mary Mead wird uns nämlich der Fall präsentiert, was auch ein ganz anderes Licht auf Miss Marple wirft. Denn er neigt dazu, Sachen mit einer Meinung zu bedenken, so auch die alte Dame, die sich so gerne mit Mord beschäftigt.
Die fiktive Handlungsstätte und seine Figuren haben diesen Altenglischen Charme, der das Ganze so belebt macht. So wie zum Beispiel die ersten Staffeln von Inspector Barnaby. Für viele dürfte aber gerade Miss Marples indirekte Art zu ermitteln nicht das sein, was man von der Dame kennt (auf jeden Fall aus den vielfältigen Porträtierungen im TV) Die Fülle an Figuren und somit auch Verdächtigen macht es aber wieder gut, denn hier hat man viel zu entdecken. Obendrein gibt es auch in diesem Buch ein oder zwei Skizzen, anhand derer man sich orientieren kann.
Es gibt mehrere langatmige Stellen, die den Fall verzögern. Denn natürlich wird in einem Buch über ein englisches Dorf auch viel drumherum geschildert, was auch nicht jedermanns Sache ist. Deshalb ist eine Hörbuch-Variante vielleicht die bessere Idee. Hierbei muss man einfach nur zuhören und nicht selbst lesen, denn sonst neigt nach wahrscheinlich zum Zeilenspringen. Wenn man dann allerdings die Lösung erfährt, findet man ein wenig, das einiges hätte kürzer ausfallen können. Es kommt immer drauf an, wobei man sich in einem Buch konzentriert.Da Agatha Christies Romane schon so lange da sind, ist es für mich schwer, etwas über die Covergestaltungen zu sagen. Es gibt sehr viele, einige düster, einige nicht, die im Laufe der Jahre genutzt wurden. Der Hachette-Verlag hat für jedes Buch eine eigene Farbe gewählt, die auf der Buchhülle Akzente setzt, in diesem Fall hat man sich für lila (bzw einen dunklen Fliederton) entschieden, der gut zum Inhalt passt. Das kleine Bildchen komplettiert das Bild und lässt das Buch lesenswert aussehen. Was fast alle verschiedenen Covers gemein haben: Sie zeigen eine Kirche oder einen Friedhof, die es in England ja bestimmt zuhauf gibt.
Natürlich gibt es auch hier Filmadaptionen - allerdings gab es noch keine davon für die große Leinwand, sondern nur für's TV, wobei auch nur zwei auf das britische Konto gehen. Dieses waren beides Serie-Adaptionen. Die erste war für die Serie Miss Marple, in der die in Großbritannien sehr beliebte Joan Hickson die Detektivin verkörperte. Die zweite, für Agatha Christie's Marple, mit Geraldine McEwan (Auf dem Bild zu sehen). Die anderen beiden Versionen sind eine deutsche von 1970 und eine französische, bei der die Handlung allerdings stark verändert wurde. Gesehen habe ich leider keine davon. Natürlich könnte ich mir eine der beiden Serien zulegen, schließlich gibt es im ganzen nur 12 Miss Marple-Romane (und dementsprechend auch Folgen). Soweit ich weiß wurden die Kurzgeschichten nicht mit einbezogen. Auf jeden Fall hat niemals Margaret Rutherford das Pfarrhaus gespielt, was ein bisschen schade ist - das wäre gut geworden.4/5 - Schreibstil
3/5 - Charaktere
4/5 - Handlung
4/5 - Optik
(15 von 20 Sternen)

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