Sunderlands Bücherregal 9/2017

Was verbindet man auf Anhieb mit England? Genau - Agatha Christie. Die auch heute noch allgegenwärtige Autorin von zahlreichen Krimis wird immer noch gelesen, gehört und geschaut. Und da ich ja immer noch ganz viele Bücher von ihr im Regal habe, kam mal wieder die Zeit für einen ihrer Romane. Diesen habe ich übrigens gewählt, weil ich die Verfilmung sehr gelungen finde.


Arlena Marshall und Patrick Redfern
Autorin: Agatha Christie
Buchtitel: Das Böse unter der Sonne
Original-Titel: Evil under the sun
Jahr der Veröffentlichung: 1941
Seitenanzahl: 231 Seiten
Kapitelanzahl: 13 Kapitel
Verlag: Hachette-Verlag
Serienangaben: 18. Teil der Hercule-Poirot-Reihe


Manchmal ärgere ich mich immer noch, das ich nie alle Bücher aus der offiziellen Sammlung Agatha Christie des Hachette Verlags bekommen habe. Aber wie man von solchen Sammelzeitschriften-Serien weiß, halten die nie sehr lange. Knapp bis zur Hälfte und dann ist Schluss. Ich habe 40 von 85 Ausgaben. Und darunter ist glücklicherweise Das Böse unter der Sonne.

HANDLUNG:
Auf der kleinen Ferieninsel in Devon, wo Hercule Poirot sich einen Urlaub gönnt, herrscht erdrückende Hitze. Auch die Stimmung unter den Hotelgästen scheint unangenehm aufgeheizt. Als die berühmte Schauspielerin Arlena Stuart erwürgt in einer nahegelegen Bucht aufgefunden wird, geraten alle Gäste unter Verdacht. Viele schienen Arlena zu hassen, aber wer von ihnen ist ihr Mörder?

FAZIT:
Viele kennen bestimmt die Verfilmung mit Sir Peter Ustinov als Poirot? Wenn nicht, wird es Zeit, sie sich anzusehen. Zugegeben, es gibt Abweichungen zwischen Buch und Film, aber das ist ja in 95 % der Fälle so. Das Buch gefällt mir, ich mag den Film aber lieber. Zwar werden im Buch einige Aspekte angegeben, die es im Film nicht gibt, aber letztendlich bleibt es einen Schritt darunter.

Sir Peter Ustinov als Hercule Poirot
Natürlich benutzt Christie ein für sie typisches System: erst folgt die Handlung bis zum Mord, dann finden die Befragungen und Überlegungen statt, dann kommt die Auflösung. Der erste und letzte Teil sind meiner Meinung nach das reizvolle an der Story, nur die Befragungen sind im Buch manchmal etwas langatmig geschildert. Das liegt vielleicht auch an der etwas altmodischen Sprache, die man stellenweise bemerkt, welche dem Alter der benutzten Übersetzung geschuldet ist. Wer besagten Atem allerdings besitzt, kommt in den Genuss der wie immer genialen Auflösung des Falles.

Christine Redfern
Vom Film unterscheiden sich die Charaktere wenig, auch wenn man beim lesen stets die tolle Besetzung im Kopf hat. Auch ist die Insel etwas anders beschrieben worden. Die Beziehungen zwischen den Charakteren wurden größtenteils übernommen (man bemerke das amerikanische Ehepaar). Ein Unterschied, auf den ich quasi als Fun Fact hinweisen will, ist die Farbe von Arlena's Hut, der im Buch nicht rot, sondern grün ist. Wozu man das geändert hat, weiß ich nicht. Passte vielleicht besser zum Stil der Darstellerin.

Alles in allem ein Roman für nette Stunden. Was wichtig zu bedenken ist, ist die Tatsache, dass die vorherige Lektüre bis ins nächste Buch mitschwingt. Weil ich vorher etwas eher spannendes gelesen habe, fühle ich die Handlung von Krimis immer etwas seichter und geglätteter. Davon ausgenommen war es eine angenehme Leseerfahrung. Wie bei Christie eigentlich immer. Natürlich ist es schwer ein Buch zu bewerten, wenn man den Film schon kennt.


Bewertung:
4/5 - Schreibstil
4/5 - Charaktere
4/5 - Handlung
4/5 - Optik
 (16 von 20 Sternen)


Ob Buch oder Film - Hauptsache Christie. Denn trotz aller Adaptionen und Verfilmungen sind es die Fälle, die seit Jahrzehnten begeistern. Und deswegen hoffe ich, noch viele Krimis aus ihrer Feder zu lesen - mir stehen ja noch so einige zur Verfügung.

Kommentare