Sunderlands Bücherregal 17/2016

A very warm welcome :D Das Buch von heute stammt offenkundig (dieses Wort hat Sherlock mir beigebracht) aus England. Es ist zwar das England der 1930er, aber gerade das macht das Buch für mich besonders interessant.


Autorin: Agatha Christie
Buchtitel: Tod in den Wolken
Original-Titel: Death in the cloud
Jahr der Veröffentlichung: 1935
Seitenanzahl: 250 Seiten
Kapitelanzahl: 27 Kapitel
Verlag: Hachette-Verlag
Serienangaben: 9. Teil der Hercule-Poirot-Reihe



Noch immer habe ich viele der Romane aus der offiziellen Sammlung Agatha Christie, die gegen 2008 auf den Markt kam und wie viele Zeitschriftensammelaktionen natürlich vor Ende der Sammlung eingestellt wurde, leider nicht gelesen. Deswegen habe ich nach langer Zeit mal wieder einen ihrer Romane gelesen. Eigentlich habe ich das Buch vor drei Jahren schon mal angefangen und bis zur Mitte gelesen. Allerdings habe ich dann gemerkt, das ich eigentlich nur blätterte und nichts mitbekomme, also habe ich gedacht, ich versuche es später nochmal. Hat geklappt.

HANDLUNG:
Auf dem Flug der "Prometheus" zurück nach England wird einer der Passagiere ermordet. Mit einer ungewöhnlichen Waffe. Was Hercule Poirot daran besonders ärgert: Er war selbst anwesend und hat nicht das Geringste mitbekommen. Selbst der Tat verdächtigt, beschließt der belgische Detektiv seine kleinen grauen Zellen anzustrengen, um den wahren Schuldigen zu ermitteln. Natürlich findet er dabei Unterstützung von seinem alten Freund Inspector Japp und der französischen Polizei. 11 Verdächtige, doch wer hat es getan?

Aus der Serie Agatha Christie's Poirot

FAZIT:
Dieser Fall war auf jeden Fall sehr gut konstruiert, ein klassisches "Locked-Room-Mystery" das weniger durch Spannung als durch seine gut versteckten Hinweise und Anregungen zum Mitdenken besticht. Also fast wie eine gute Episode von Death in Paradise. Auch ist das Motiv des Flugzeugs als Tatort für mich weniger häufig benutzt als zum Beispiel alte Herrenhäuser oder abgelegene Inseln. Ein gute Abwechslung. Spannend ist es weniger, weil während der eigentlich Tat im Flugzeug nicht wirklich etwas passiert. Man fühlt sich, als sei man mit an Bord wie die anderen Passagiere. Und während eines Fluges passiert sonst nie etwas interessantes.

Die Figuren benehmen sich überzeugend und sind nicht so überzeichnet und Klischeehaft wie heutzutage. Natürlich liegt das daran, das der Roman aus dem Jahr 1935 stammt. Dementsprechend ist die deutsche Übersetzung mit teilweise sehr antiquierter Sprache durchzogen, die heute wahrscheinlich keiner mehr versteht (naja, außer mir vielleicht). Ich hatte bei meiner ersten Lesung jedoch das Gefühl, die Figuren verschwimmen zu sehen, da ich sie nicht auseinander halten konnte. Das war der Grund das Buch nach der Hälfte beiseite zu packen und es später erneut zu versuchen.

englische Ausgabe
Was mich etwas enttäuscht hat, waren das Fehlen von Skizzen des Tatortes, welche das Ganze einfacher gemacht hätte. In anderen Romanen wie Mord im Pfarrhaus oder Mord im Orientexpress waren solche Skizzen zum besseren Verständnis beigefügt, hier wäre das auch ganz nett gewesen. Und gegen Ende war ich ein wenig verwirrt, trotzdem war ich in der Lage, den richtigen Täter zu erraten. Der Spaß an solchen Romanen soll ja in erster Linie sein, selbst seine Schlüsse zu ziehen.

Die Covergestaltung des Hachette-Verlages ist ja immer gleich, bis auf ein kleines quadratisches Bild, das irgendwie zum Thema des Buches passt. Hier hat man einfach einen Himmel mit Wolken beim Sonnenuntergang gewählt, was ganz nett aussieht. Trotzdem hätte ich erwartet, das man vielleicht noch ein Flugzeug in dem Motiv wiederfindet - der Tatort selbst. Anscheinend war das hier aber nicht zur Hand. Die beigefügte englische Ausgabe verrät auf ihrem Buchdeckel eigentlich schon ein bisschen zu viel, da es einen Hinweis auf die Tat gibt, wie man beim Lesen erfährt. Das der Titel so originalgetreu übersetzt wurde, finde ich sehr schön.


Bewertung:
4/5 - Schreibstil
4/5 - Charaktere
3/5 - Handlung
3/5 - Optik
 (14 von 20 Sternen)


Das nächste Buch ist bereits in Lesung und ich verrate schon mal: es handelt sich um das Buch eines deutschen Autoren. Welcher das ist und wie es heißt, erfahrt ihr nächstes Mal.

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