Sunderlands Bücherregal 2/2016

Das letzte Bücherregal ist zwar noch gar nicht so lange her, aber der zuletzt gelesene Kate Pepper war meine Lektüre zwischen den Jahren. Das Buch, was ich danach angefangen habe, habe ich für die heutige Ausgabe unterbrochen. Ich hatte einfach mal Lust, ein humorvolles Buch einzuschieben. Den Grund dafür lest ihr im nächsten Bücherregal, das wohl ungefähr Mitte bis Ende Februar kommen dürfte.


Autor: Stephan Serin
Buchtitel: Föhn mich nicht zu
Original-Titel: Föhn mich nicht zu
Jahr der Veröffentlichung: 2010
Seitenanzahl: 255 Seiten
Kapitelanzahl: 39 Kapitel
Verlag: Rowohlt Verlag
Serienangaben: keine Angabe


Das Buch habe ich gefunden, als ich wieder gratis Bücher stöbern durfte. Und da mich meine aktuelle Lektüre nicht sehr fesselt, habe ich einfach mal "Föhn mich nicht zu" gelesen. Denn auch ich bin Büchern, die auf die Lachmuskeln konzentriert sind, nicht verschlossen. Die Prämisse hat mich interessiert, da ich selbst (wie jeder hier wahrscheinlich) auch mal zur Schule gegangen bin.

HANDLUNG:
Es geht um den Autoren selbst, denn es handelt sich hierbei um das Buch eines Lehrers, der mit sehr viel Zynismus und Humor über die Zeit des Referendariats schreibt. Und dabei geht es nicht nur um Schüler, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind (Einwortsätze zählen dabei nicht), sondern auch um die Kollegen, mit denen sich Stephan Serin im Berufsalltag herumschlagen muss. Auch die Beziehung zu seiner Freundin Melanie leidet sehr unter dieser Zeit (Die vom Autor sehr gerne als Hölle oder schlimmste Zeit des Lebens bezeichnet wird). Das ihm diese sehr skurrilen Situationen am einem Berliner Gymnasium passieren, macht das ganze wahrscheinlich auch nicht besser für den armen Mann.

FAZIT:
Ich persönlich fand es sehr interessant, in die Erfahrungen eines werdenden Lehrers Einblicken zu können. Meiner eigenen Erfahrung nach gibt es zwei Typen von Referendaren: Die coolen, die den Schülern auf Augenhöhe begegnen, nicht steif sind und ihren Hosenbund nicht unter der Nase tragen. Und die anderen, die jede ihnen mit auf den Weg gegebene Regel befolgen, den Lehrplan als die zehn Gebote ansehen und weder Humor noch Verständnis für junge Leute hat. Vor allem weil sich der Autor selbst als eher unterdurchschnittlich sieht und sich oft selbst karikiert.

Die im Buch enthaltenen Illustrationen stammen zwar von jemand anders, aber sie zeigen wohl genau das, was Serin wollte: Einen Lehrer, der versucht, die Titanic vor dem sinken zu bewahren (also, bildlich gesprochen), es aber nicht immer so ganz hinbekommt. Auch hab ich mal geschaut und noch ein Buch gefunden, das von Stephan Serin stammt, in dem sein Erfahrungsbericht weitergeht. Das sollte ich mir vielleicht mal zulegen…

Wie bereits oben erwähnt, stammen die Zeichnungen nicht von Serin, sondern von Ulrich Scheel und zieren auch das Cover des Buches. Der Titel schien mir erst ziemlich fremd, da ich diesen Ausdruck noch nie vorher gehört habe. Erst im Zusammenhang habe ich dann verstanden, was das bedeuten soll (was schon peinlich zuzugeben ist).


Bewertung:
5/5 - Schreibstil
4/5 - Charaktere
3/5 - Handlung
4/5 - Optik
 (16 von 20 Sternen)


Nicht nur für Zwischendurch, sondern auch gut für die Schule super geeignet. Vielleicht einfach mal mitbringen und dem Lehrer zeigen (Deutschlehrer sind für so etwas sehr offen), dann könnte sich eine langweilige Doppelstunde in ein Training für die Lachmuskeln verwandeln.

Kommentare