Nach langer Zeit habe ich es einfach mal wieder getan - ich habe einen Kate Pepper gelesen. Und ich muss sagen, mit einem kritischeren Blick, dieses Buch hat zwar seine Schwachstellen, doch ist trotzdem gut. Na dann wollen wir mal.
Autorin: Kate Pepper
Buchtitel: 48 Stunden
Original-Titel: One Cold Night
Jahr der Veröffentlichung: 2006 (US), 2008 (DE)
Seitenanzahl: 383 Seiten
Kapitelanzahl: 29 Kapitel (+ Prolog und Epilog)
Verlag: Rowohlt-Verlag
Serienangaben: Stand-Alone-Roman
Mein letztes Buch von meiner Lieblingsautorin ist nun schon eine Weile her. Ich hatte bewusst eine große Pause gelassen, da ich in dieser Rubrik für mehr Abwechslung sorgen wollte. Da ich allerdings immer noch Fan von Kate Pepper bin, werde ich ab und zu mal wieder eines ihrer Bücher hier besprechen. So wie das heutige Buch, 48 Stunden, das ich mir bewusst gekauft habe. Natürlich war die Autorin der Beweggrund dafür. Schließlich bin ich Sammler. Und bisher konnte Pepper mich immer wieder begeistern.HANDLUNG:
Nach einem Streit mit ihrer Schwester Susan verlässt die 14-jährige Lisa wutentbrannt die Wohnung. Als sie aber nach Stunden immer noch nicht wieder da ist, beginnt Susan, sich Sorgen zu machen und benachrichtigt ihren Mann Dave, der bei der Polizei arbeitet. Nachdem klar wird, das Lisa entführt wurde, beginnt ein rasanter Wettlauf gegen die Zeit. Denn der Täter, der Lisa in seiner Gewalt hat, ist ein alter Bekannter - der einzige Täter, den Dave nie stellen konnte. Doch wer verbirgt sich hinter diesem ekelhaft berechnenden Gehirn? Und welche Rolle spielt Lisas leiblicher Vater bei der Sache?
FAZIT:
Dieses Buch hat mich ein wenig auf dem falschen Fuß erwischt. Denn ich hatte in den ersten zwei dritteln des Buches das Gefühl, den Täter die ganze Zeit zu kennen, es scheint alles viel zu vorhersehbar und einfach. Andere Bücher von Pepper hatte eine bessere Verschichtung der einzelnen wichtigen Komponenten, die die Spannung über den großen Bogen hinweg hielt. Erst die zweite Hälfte des Buches schafft wieder mehr Spannung, die durchaus ansteckend ist. Hier beweist sie schriftstellerische Raffinesse und baut eine Wendung ein, die wahrscheinlich kaum einer erwartet.
Auch die Figuren wirken am Anfang sehr generisch, vor allem das Susans Mann direkt Polizist ist, fand ich ein wenig langweilig. Die Beweggründe von Lisa konnte ich weniger nachvollziehen. Wenn sie nicht so sehr die Teenager-Schublade bedienen würde, wäre das Szenario vielleicht nicht passiert. Glücklicherweise löste sich dieser Eindruck über das Buch hinweg. Denn im Endeffekt war es gar nicht so wichtig, es ist sogar gut gelöst worden, finde ich.Was ihren Schreibstil angeht, der ist ziemlich konsistent. Zwischendurch hat sich die Autorin gerne in den endlosen Weiten emotionaler Formulierungen verloren, was manchmal die Geschichte etwas verlangsamt hat. Also man kann es lesen, aber nur, wenn man sich nicht an ihrer Metapher-Flut stört, die ich bisher nirgendwo bemerkt habe. Sind wir vielleicht etwas abgeschweift? Wahrscheinlich ist es das seichteste Buch aus ihrem Katalog.
Buchgestaltung und Klappentext sind für einen Kate Pepper doch ziemlich nichtssagend. Zwar passt das Bild in die Reihe der anderen Gestaltungen, hat für mich aber keinen wirklichen Bezug zur Story. Und der Klappentext klingt dieses Mal ein wenig mitreißender als bei anderen Geschichten. Auch nutzt sich hier langsam das Prinzip ab, was der deutsche Verlag für Peppers Bücher nutzt, irgendwo Zahlen in den Titel zu basteln. Es passt einfach nicht. Vor allem nicht zum Originaltitel.
Bewertung:
4/5 - Schreibstil
3/5 - Charaktere
4/5 - Handlung
3/5 - Optik
(14 von 20 Sternen)
Somit ist nicht jedes Buch eines Autors ein Mega-Hit. Aber was soll's?! Manche Bücher liest man halt nur ein einmal. Andere hingegen immer wieder und wieder. Deswegen kann ich eine niedrigere Wertung durchaus mal zulassen und mich damit trösten, das bestimmt noch viele gute Thriller von Kate Pepper folgen werden.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen