Sunderlands Bücherregal 1/2015

Und direkt im neuen Jahr habe ich wieder ein Buch zu besprechen, diesmal sogar ein witziges. Denn obwohl ich Krimis gerne lese und auch selbst schreibe, gibt es nichts schöneres als lustige Literatur.


Autor: Bastian Bielendorfer
Buchtitel: Mutter ruft an
Untertitel: Mein Anschiss unter dieser Nummer
Jahr der Veröffentlichung: 2014
Seitenanzahl: 320 Seiten
Kapitelanzahl: nicht angegeben
Verlag: Piper-Verlag
Serienangaben: Lehrerkind Nr. 3


Erstanden habe ich dieses Buch in einer kleinen Weltbild-Filiale in Gießen - dort war ich um den Jahreswechsel nämlich zu Besuch bei einem guten Freund von mir. An einem Tag sind wir in die Stadt gefahren, um etwas zu shoppen. Und da ich an Buchläden ja so schlecht vorbeigehen kann, landete dieses Werk hier ganz einfach in meiner Reisetasche. Nicht, das es lang gehalten hätte...

HANDLUNG:
Ja, ich weiß, Handlung ist zu viel gesagt, obwohl sich das Ganze doch wie eine Geschichte anfühlt. Einige Teile sind aufeinander aufgebaut und geben einem so eine grobe zeitliche Abfolge der Geschehnisse.
Das Leben könnte so friedlich sein, wenn nicht immer mal wieder die Mama anrufen würde. So geht es auch Bastian Bielendorfer (Zur Erwähnung: Seine Eltern sind Lehrer im Ruhestand, er hat bereits zwei Bücher über dieses Schicksal als Lehrerkind verfasst), der schon längst nicht mehr zu Hause wohnt. Und trotzdem hat er oft genug das Vergnügen, das seine Mama mal kurz oder viel länger durchklingelt. Egal weswegen, sie findet immer einen Grund.

FAZIT:
Hier liegt einfach eine geniale Idee zugrunde. Etwas, womit sich wohl die meisten Leser gut identifizieren können. Und das macht es sowohl gut zu lesen, als auch zu verstehen. Der Humor gefällt mir sehr gut, da er wieder beweist, wie wichtig es ist, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen. Und genau das tut Basti nicht. In den verschiedenen Geschichten hat auch er seine Momente, für die sich andere vielleicht schämen würden - er begrüßt es eher. Schließlich hätte er sonst nicht viel zu erzählen.


Das Buch baut neben der Grundidee auch auf den Umstand auf, das Menschen im Alter von Bastis Eltern, mit vielen modernen Errungenschaften der Technik nicht viel anfangen könne. Entweder geht es um das Wellness-LAN (auch WehLang genannt), die Öffnungszeiten des Internetz, das Eipett (eigentlich i-Pad), Jamba, eBay und viele andere Dinge, wo die ältere Generation keine Ahnung von hat. Und das er manchmal wirklich kurz vor dem Rand der Verzweiflung steht, kann man irgendwie verstehen. Würde es uns denn anders gehen? Schließlich kennt jeder von uns bestimmt eine Person, die diese Dinge nicht versteht.

Als Figuren (eine gewagte Bezeichnung, ich weiß) stehen ja Basti und seine Mutter im Vordergrund. Diese ist oft schrecklich besorgt um ihr Kind oder hat wieder eine Idee, die aus ihrer Sicht ganz toll ist (aus Bastis dann nicht so). Daneben gibt es aber noch den Vater und den Familienhund Adenauer (damit ist nicht der Mops gemeint, der heißt Otto). Auch Bastis Freundin kommt vor, die Schwiegertochter. Diese fast schon alltägliche Konstellation reicht eigentlich schon für dieses Buch, mehr braucht es nicht.

Einer der Gründe, warum mir das Buch überhaupt aufgefallen ist, war wohl das Cover. Denn wie oft sieht man schon einem Mops mit einem orangen Telefon? Ich bin zwar kein Hunde-Mensch, aber dieses Bild bleibt hängen. Auch der Untertitel von Mutter ruft an - Mein Anschiss unter dieser Nummer - fällt auf und weckt das Interesse. Da ich sonst nicht so viele lustige Bücher zu Hause habe, war dieses hier ein Muss.


Bewertung:
4/5 - Schreibstil
4/5 - Charaktere
4/5 - Handlung
4/5 - Optik
 (16 von 20 Sternen)


Für Leute, die gerne beim lesen lachen (und wirklich, ich konnte währenddessen kaum an mich halten), ist dieses Buch eine super Gelegenheit. Es eignet sich super als Geschenk, ist aufgrund seiner Lustigkeit schnell durchzulesen und macht auf jeden Fall Lust auf mehr Gespräche zwischen Bastian und seiner Mutter.

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