Sunderlands Bücherregal 5/2014

*das persönliche Buch des Jahres 2014!*

Heute werde ich mal über das Buch einer deutschen Autorin schreiben, die aber noch sehr unbekannt sein dürfte. Zumindest habe ich vorher noch nie von ihr gehört. Ihr Name ist Karen Sander und ihr Buch, das ich heute vorstelle, ist ihr erstes.


Autorin: Karen Sander
Buchtitel: Schwesterlein, komm stirb mit mir
Original-Titel: Schwesterlein, komm stirb mit mir
Jahr der Veröffentlichung: 2013
Seitenanzahl: 400 Seiten
Kapitelanzahl: nicht angegeben
Verlag: Rowohlt Verlag
Serienangaben: 1. Teil der Stadler-und-Montario-Reihe


Dieses Buch ist mein wirklich erster Zufallskauf; ich habe das Cover gesehen, den Klappentext gelesen und gesagt: Ja, das nehme ich jetzt mit. Und ich möchte sagen: Ich bereue meine Entscheidung keine Sekunde! Dafür, das die Geschichte von einer deutschen Autorin stammt und auch in Deutschland spielt, finde ich sie genial geschrieben!

HANDLUNG:
Eine Frau wird in ihrer Wohnung regelrecht abgeschlachtet, so dass sich Hauptkommissar Georg Stadler an einen anderen Fall erinnert fühlt. Doch seine Serienmörder-Theorie, die er entwickelt, scheint keinem seiner Kollegen plausibel zu sein. Außerdem wurde bereits jemand für den Mord verhaftet. Um seiner Theorie eine ernste Note zu geben, bittet er eine Kriminalpsychologin um Hilfe. Liz Montario hatte in letzten Jahr auf eine sehr spektakuläre Mordserie aufgeklärt und damit hatte sie sich einen Namen gemacht. Sie nimmt Stadlers Angebot an, obwohl sie selbst bedroht wird. Denn jemand, der viel von ihr weiß, schickt ihr anonyme Briefe. Als weitere Morde geschehen, die nicht bestialischer sein könnten, fragt sich Liz, ob hier wirklich ein Serienkiller am Werk ist, oder nur jemand, der versucht, einen zu imitieren.

FAZIT:
Ich habe dieses Buch innerhalb von nur 10 Tagen ausgelesen , was für meine Begriffe ziemlich schnell ist. Am Anfang ist alles ganz normal, wie in jedem anderen Buch, doch dann schlägt alles in ein Wechselbad aus Spannung und Angst, und die Handlung ist mehr als gut gefüllt, für einige Menschen zu viel (wie ich aus einigen Kritiken entnehmen konnte, die ich im nachhinein gelesen habe) aber für meine Begriffe perfekt. Ich hasse Bücher, in denen nix passiert! Hier jedoch laufen mehrere Dinge nebeneinander, es braucht Konzentration und Kombinationsgabe, um die Teile zusammenzufügen. Auch der Handlungsort befindet sich in Deutschland - und zwar befinden wir uns in und um Düsseldorf (ESC-Stadt 2011). Das macht es mir einfacher, das Ganze in Kopf zu sehen. Die Auflösung am Ende hat mir gefallen, war sie doch so spannend erzählt, das meine Finger an den Buchseiten gezittert haben.

eine italienische Ausgabe



Vom Stil her ist alles sehr klar und gut verständlich. Man merkt auch, das man seine Muttersprache liest. Denn nur deutsche Autoren bekommen es wirklich hin, diese Art von Dialogen und Sätzen zu schreiben. Bei Übersetzungen sind für mich immer viele allgemeine Worte benutzt, aber die Umgangssprache kommt eher selten zum Einsatz, was hier auch fabelhaft funktioniert hat.  Sanders Kapitelstruktur ist eigensinnig. Alle sind nur mit einem Datum versehen, was es schwer macht, sie zu zählen, und viele sind auch kurz gehalten. Das ist perfekt um zwischendurch mal ein paar Seiten zu lesen, ohne das Kapitel nicht beenden zu können.

Die Figuren werden mir als ganz normale Menschen vorgestellt. Jeder von ihnen hat bestimmte Talente und Skills, aber auch Schwächen und Probleme. Dadurch sind sie mir sympathisch und manchmal auch etwas suspekt. Oft wird dann auch mal ein Glas gehoben, ebenfalls ein Kritikpunkt anderer Rezensenten, für mich nicht wirklich ein Problem. Man muss es ja nicht nachmachen. Auch die Tatsache, das jeder Mensch eine Vergangenheit hat, wird hier sehr gut wiedergegeben. Die Dramatik und das Timing der Figuren sind für mich ein Grund, mehr zu wollen.

Das Cover macht mehr als nur auffallen: es macht neugierig. Zwischen den anderen Romanen im Aufsteller war es das, was mir wirklich entgegen gestrahlt hat. Und der Klappentext vermittelt einem auf seine Weise, das man hier einen guten Thriller zu erwarten hat. Es setzt die Szene für ein Team, das sich noch mit vielen weiteren Fällen dieser Art auseinandersetzen wird. Am wichtigsten in Zukunft für mich ist, das sie die Bücher hoffentlich einheitlich gestalten. Der Titel ist sehr gut gewählt, auch wenn viele meinen, er würde zu viel verraten. Selbst wenn, die Handlung des Buches bleibt trotzdem vorhanden.


Bewertung:
4/5 - Schreibstil
4/5 - Charaktere
5/5 - Handlung
5/5 - Optik
 (18 von 20 Sternen)


Laut Autoren-Info auf der ersten Seite soll dieses Buch nur der Auftakt für eine Buchreihe sein, die sich um Georg Stadler und Liz Montario dreht. Die Prämisse der Reihe ist, wie ich finde, keine so schlechte Idee. Denn es wird wohl um Serienmörder gehen, schließlich wäre sonst die Profilern nicht von Nöten. Ich persönlich muss sagen: Ich freue mich auf weitere Fälle!

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