Das Buch, das ich heute vorstellen will, habe ich erst vor kurzem zu Ende gelesen - das werde ich ab jetzt immer so tun, da ich gemerkt habe, das mein eigener Leserhythmus zu langsam ist, um regelmäßig ein Buch zu besprechen. Ich möchte es ordentlich machen, so wie bei diesem Buch. Es zu entdecken war ein glücklicher Zufall, denn es ist ein wahrer Schatz.
Autorin: Chevy Stevens
Buchtitel: Still Missing - Kein Entkommen
Original-Titel: Still Missing
Jahr der Veröffentlichung: 2010 (US/CA) / 2011 (DE)
Seitenanzahl: 415 Seiten
Kapitelanzahl: 26 Kapitel
Verlag: Fischer Verlag
Serienangaben: 1. Teil der inoffiziellen Nadine-Lavioe-Trilogie
Ich saß einmal in einem sehr überfüllten Zug auf dem Weg von der Schule nach Hause, es war Sommer und tierisch heiß. Ich versuchte, ein Nightmare-Forrest-Manuskript zu schreiben, konnte mich aber so schlecht konzentrieren. Außerdem hatte ich einen sehr unkomfortablen Sitzplatz. Daraufhin schaute ich mich einfach um, und da saß eine Frau mit eben dem Buch in der Hand, die es gelesen hat. Ihr Mann und ihre Tochter lasen ebenfalls Bücher, doch das Cover interessierte mich. Ich habe mir den Titel auf das Blatt gekritzelt und es dann irgendwann vergessen.
Einige Monate später war ich zu Besuch bei einer guten Freundin, die vor kurzem mit ihrem Freund Schluss gemacht hatte. Sie zeigte mir eine Kiste mit Sachen, die er bei ihr liegen gelassen hatte und anscheinend auch nicht mehr abholen wollte. Wenn ich wollte, könnte ich mitnehmen, was mir gefällt. Zwischen diesen Sachen waren einige Bücher - so wie ein Mängelexemplar von Still Missing. Natürlich konnte ich nicht widerstehen und habe es tatsächlich mitgenommen. Sie war ganz froh es loszuwerden.
HANDLUNG:
Die Geschichte spielt in Kanada. Sie beginnt mit einer harmlosen Open-House-Besichtigung der Maklerin Annie O' Sullivan. Zu dieser kommt allerdings nur ein einziger Interessent, der sich schweigend umsieht. Doch plötzlich wird sie niedergeschlagen und entführt. Als sie wieder zu sich kommt, findet sie sich eingesperrt in einer Hütte irgendwo im nirgendwo wieder, wo sie dem Entführer hilflos ausgeliefert ist. Er übt totale Kontrolle über sie aus und sie fragt sich, ob sie diese Hölle je wieder verlassen wird...
FAZIT:
Es ist ihr erstes Buch und wie ich finde ein verdammt gutes. Vor allem die Gestaltung der Geschichte lässt einen Anteil dem haben, was Annie erlebt hat. Ich war ziemlich erleichtert zu hören, das das Buch nicht auf einer wahren Begebenheit basiert. Denn einiges ist ziemlich überzeugend dargestellt. Die Entführung kommt plötzlich und man versteht nicht, was passiert. Und die Kontrolle über die Frau, die ausgeübt wird, verursacht mehr als einen Stich ins Herz. Da es im Hauptteil des Buches nur Annie und ihren Entführer gibt, ist man emotional sehr nah dran.
Wo wir von Figuren sprechen: Die Darstellung der beiden und ihre Beziehung und Kommunikation miteinander wirkt fast schon wie ein Erfahrungsbericht (wie gesagt, es ist Fiktion). Die Autorin kann sehr überzeugend diese Charaktere agieren lassen. Eine Stell im Buch, die ich sehr traumatisch fand, war, als Annie bei einem Freigang an einem nahen Gewässer ein Tier sieht (ich glaube es war eine Ente) und diese dann unvermittelt von ihrem Entführer erschossen wird. Ein richtiger Schockmoment. Übrigens haben wir alles direkt von Annie selbst, die ihre Geschichte bei einer Therapie noch einmal durchgeht, um die Dinge zu verarbeiten.
Geschrieben ist das Ganze auf eine Weise, die Schockieren und spannend gleichzeitig ist. Während der Ich-Erzählung steigert sich das Entsetzen immer weiter. Und an einem gewissen Punkt, den ein anderer Autor vielleicht als Ende gewählt hätte, geht die Autorin hin und kreiert einen Plot-twist… der sich unmöglich anfühlt und einem die Bedeutung des Wortes Grauen neu definiert. Ich konnte das Ende einfach nicht fassen. Wieso tut man so etwas einem Menschen an?
Da mir das Cover ja als erstes aufgefallen war, möchte ich dazu sagen, das man sich hier meiner Meinung nach Mühe gegeben hat. Nicht nur, das die Metapher hinter dem Schmetterling zwischen den Schneiden der Heckenschere sehr gut zum Inhalt des Buches passt, sie haben auch den englischen Originaltitel integriert. Damit nimmt der deutsche Titel die Rolle eines Untertitels an, was ich sehr gut finde. Es hilft, wenn man das Buch in englisch-sprachigen Buchhandlungen oder im Internet sucht. Außerdem hat es so einen guten Klang, wenn man es ausspricht.
Ich bin überzeugt davon, das Chevy Stevens noch mehr zu bieten hat. Etwas, das ähnlich komplex und fesselnd ist. Und wenn sogar Kathy Reichs auf der Rückseite zitiert wird, wie brilliant das Buch ist, dann sitzt Stevens wahrscheinlich in diesem Moment an einem neuen Schocker.
Buchtitel: Still Missing - Kein Entkommen
Original-Titel: Still Missing
Jahr der Veröffentlichung: 2010 (US/CA) / 2011 (DE)
Seitenanzahl: 415 Seiten
Kapitelanzahl: 26 Kapitel
Verlag: Fischer Verlag
Serienangaben: 1. Teil der inoffiziellen Nadine-Lavioe-Trilogie
Ich saß einmal in einem sehr überfüllten Zug auf dem Weg von der Schule nach Hause, es war Sommer und tierisch heiß. Ich versuchte, ein Nightmare-Forrest-Manuskript zu schreiben, konnte mich aber so schlecht konzentrieren. Außerdem hatte ich einen sehr unkomfortablen Sitzplatz. Daraufhin schaute ich mich einfach um, und da saß eine Frau mit eben dem Buch in der Hand, die es gelesen hat. Ihr Mann und ihre Tochter lasen ebenfalls Bücher, doch das Cover interessierte mich. Ich habe mir den Titel auf das Blatt gekritzelt und es dann irgendwann vergessen.
| Meine Ausgabe sieht gar nicht aus wie ein Mängel-Exemplar oder? |
HANDLUNG:
Die Geschichte spielt in Kanada. Sie beginnt mit einer harmlosen Open-House-Besichtigung der Maklerin Annie O' Sullivan. Zu dieser kommt allerdings nur ein einziger Interessent, der sich schweigend umsieht. Doch plötzlich wird sie niedergeschlagen und entführt. Als sie wieder zu sich kommt, findet sie sich eingesperrt in einer Hütte irgendwo im nirgendwo wieder, wo sie dem Entführer hilflos ausgeliefert ist. Er übt totale Kontrolle über sie aus und sie fragt sich, ob sie diese Hölle je wieder verlassen wird...
FAZIT:
Es ist ihr erstes Buch und wie ich finde ein verdammt gutes. Vor allem die Gestaltung der Geschichte lässt einen Anteil dem haben, was Annie erlebt hat. Ich war ziemlich erleichtert zu hören, das das Buch nicht auf einer wahren Begebenheit basiert. Denn einiges ist ziemlich überzeugend dargestellt. Die Entführung kommt plötzlich und man versteht nicht, was passiert. Und die Kontrolle über die Frau, die ausgeübt wird, verursacht mehr als einen Stich ins Herz. Da es im Hauptteil des Buches nur Annie und ihren Entführer gibt, ist man emotional sehr nah dran.
| Chevy Stevens (sie ist übrigens Kanadierin) |
Geschrieben ist das Ganze auf eine Weise, die Schockieren und spannend gleichzeitig ist. Während der Ich-Erzählung steigert sich das Entsetzen immer weiter. Und an einem gewissen Punkt, den ein anderer Autor vielleicht als Ende gewählt hätte, geht die Autorin hin und kreiert einen Plot-twist… der sich unmöglich anfühlt und einem die Bedeutung des Wortes Grauen neu definiert. Ich konnte das Ende einfach nicht fassen. Wieso tut man so etwas einem Menschen an?
Da mir das Cover ja als erstes aufgefallen war, möchte ich dazu sagen, das man sich hier meiner Meinung nach Mühe gegeben hat. Nicht nur, das die Metapher hinter dem Schmetterling zwischen den Schneiden der Heckenschere sehr gut zum Inhalt des Buches passt, sie haben auch den englischen Originaltitel integriert. Damit nimmt der deutsche Titel die Rolle eines Untertitels an, was ich sehr gut finde. Es hilft, wenn man das Buch in englisch-sprachigen Buchhandlungen oder im Internet sucht. Außerdem hat es so einen guten Klang, wenn man es ausspricht.
Bewertung:
4/5 - Schreibstil
5/5 - Charaktere
5/5 - Handlung
5/5 - Optik
(19 von 20 Sternen)
Ich bin überzeugt davon, das Chevy Stevens noch mehr zu bieten hat. Etwas, das ähnlich komplex und fesselnd ist. Und wenn sogar Kathy Reichs auf der Rückseite zitiert wird, wie brilliant das Buch ist, dann sitzt Stevens wahrscheinlich in diesem Moment an einem neuen Schocker.
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