Heute ist es mal wieder Zeit, ein Buch vorzustellen, das ich genau heute ausgelesen habe. Es handelt sich um einen Thriller von Graham Masterton, der auf dem Buchcover als Englands Großmeister der Angst ausgewiesen wird. Und sobald man dieses Buch angefangen hat, weiß man auch, wieso.
Autor: Graham Masterton
Buchtitel: Irre Seelen
Original-Titel: Walkers
Jahr der Veröffentlichung: 1989 (US) / 2012 (DE)
Seitenanzahl: 446 Seiten
Kapitelanzahl: 13 Kapitel
Verlag: Festa Verlag
Serienangaben: Stand-Alone-Roman
Es war ein Geschenk von meiner Mutter, die das Cover mal irgendwo im Internet gesehen hatte und mich fragte, ob mich das interessieren würde. Und irgendwann später, als ich schon gar nicht mehr daran dachte, gab sie es mir. Schon länger hatte ich Interesse daran, mal ein Stück Horrorliteratur zu begutachten. Als ich dann vor einiger Zeit beschloss, nur noch ab und zu Bücher vorzustellen, begann ich spontan mit dem Lesen.
Jack Reed findet im Wald von Wisconsin ein verlassenes Gebäude, das einmal eine Irrenanstalt war. Diese wurde 60 Jahre zuvor geschlossen, als die Insassen auf mysteriöse Weise verschwanden - und zwar in die Wände, wo sie immer noch sind. Sie entführen Jacks Sohn Randy und fordern die Rückkehr des Priesters, der sie einst empfing. Bei seiner von Verzweiflung getriebenen Suche streift Jack die Bekanntschaft alter Druiden-Magie...
FAZIT:
Schon direkt vom Anfang herrscht eine mysteriöse Stimmung, obwohl mich die erste Seite zuerst eine andere Richtung hat vermuten lassen. Es fängt fast schon belanglos an und trügt einen damit. Über die Geschichte hinweg verändert sich die Stimmung dann zu einer Art Jagd - man hetzt auf ein Ziel zu und muss schnell sein, sonst ist es zu spät. Der Plot scheint mir gut durchdacht und birgt viele spannende Leserunden. Besonders zeichnet sich das Ganze durch die Horrorszenen aus, die ich wirklich gut geschrieben finde. Sehr intensiv und detailliert, sodass man es beinahe am eigenen Körper fühlt. Eine Szene, die ich sehr grausam fand, war, als eine Frau an ihren Haaren in ein Waschbecken gezogen wurde. Da spürte ich schon fast den Schmerz der Frau.
Jack Reed ist ein nicht ganz perfekter Protagonist und wirkt dadurch sehr authentisch. Im Zusammenspiel mit den anderen Figuren, von denen ein gewisser Teil eine ebenfalls sehr geheimnisvolle Aura hat, fühlt sich nichts überladen oder inszeniert an. Trotzdem verblassen sie etwas neben der Hauptfigur, der hier versucht, seinen Sohn zu retten. Zugegeben, er ist kein Edward Carnby, aber vielleicht sein Cousin zweites Grades.
Mastertons Schreibstil ist gut darin, die richtigen Bilder zu zeichnen. Vor allem der Anfang fühlt sich sehr gut an, wenn man ihn liest. Der Autor duldet keine großartigen Unterbrechungen, seine Kapitel sind dementsprechend sehr lang. Lediglich 13 Stück sind es hier, und das bei dem oben angegebenen Seitenwert. Vielleicht eine bewusste Entscheidung, schließlich soll diese Zahl ja Unglück bringen. Gewisse Szenen fand ich aber irgendwie komisch und unpassend. Und zwar als Jack sich da mit irgendeiner Frau sexuell vergnügt. Das war in dem Gefüge irgendwie fehl Am Platz.
Die Gestaltung auf dem Buchdeckel zeigt einige Metallhaken, die mit Blut verschmiert sind. Der Hintergrund ist in einem sehr hellen blau gehalten, die Oberfläche ist mit Wassertröpfchen verziert. Ich finde das Cover gerade aufgrund seiner Einfachheit sehr prägnant. Der deutsche Titel wurde für dieses Buch gut gewählt, denn unter dem englischen Titel konnte ich mir sonst nicht wirklich viel vorstellen. Der Klappentext macht einem den Inhalt schmackhaft, die Prämisse erzeugt sofort Neugier.
Bewertung:
4/5 - Schreibstil
3/5 - Charaktere
5/5 - Handlung
5/5 - Optik
(17 von 20 Sternen)
Das war für dieses Jahr die letzte Ausgabe von meiner Rubrik Sunderlands Bücherregal. Aber ich werde im nächsten Jahr definitiv weitermachen und jedes Mal, sobald ich ein Buch fertig habe, darüber schreiben, wie ich es fand. Hoffentlich freut ich euch schon genau darauf wie ich. Ich werde auch neue Autoren ausprobieren, also seid gespannt.

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