*das persönliche Buch des Jahres 2013!*
Buchtitel: Das zehnte Königreich (auch das 10te Königreich)
Original-Titel: The 10th Kingdom
Jahr der Veröffentlichung: 2000 (US)/2011 (DE)
Seitenanzahl: 530 Seiten (425 Seiten in der englischen Ausgabe)
Kapitelanzahl: 46 Kapitel
Verlag: Piper Verlag
Serienangaben: Stand-Alone-Roman
| deutsches Buchcover PIPER Verlag |
Das es dieses Buch überhaupt gibt, wusste ich erst gar nicht, da es sich bei der Geschichte eigentlich um die Handlung einer amerikanischen Mini-Serie von 2000 handelt. Eine Zeit lang wurden die fünf Teile regelmäßig ausgestrahlt, zum Beispiel zu Weihnachten oder zu Ostern (wenn ich mich richtig erinnere). Irgendwann verschwand die Serie, die ich so mochte, vom Bildschirm und ich verlor die Verbindung dazu. Eines Tages, ich weiß zwar noch ungefähr wann aber nicht mehr wirklich wieso, setzt ich mich an den Computer und suchte nach dem Buch. Als ich es schließlich tatsächlich gefunden hatte, bestellte ich es im Buchladen meines Vertrauens.
Das gilt aber nur für die deutsche Ausgabe. Die englische Ausgabe habe ich mir ein paar Jahr später zu Weihnachten schenken lassen, da ich sie unbedingt lesen wollte. Schließlich weiß man, das Übersetzungen Dinge verändern können. Jedoch habe ich eine Weile gebraucht, um es dann auch wirklich anzufangen. In beiden Fällen war ich äußerst zufrieden.
HANDLUNG:
Virginia Lewis lebt ein einfaches Leben als Kellnerin in New York. Zusammen mit ihrem Vater Tony wohnt sie in einem heruntergekommenen Apartment am Central Park, das sie nur bewohnen, da Tony dort als Hausmeister arbeitet. Somit verspricht ihr Leben nichts wirklich aufregendes. Zur gleichen Zeit in einer anderen Welt wird Prinz Wendell, Herrscher des vierten Königreichs, von seiner Stiefmutter verhext. Er flieht vor ihren Schergen, den Trollen, und entdeckt einen magischen Spiegel, der ihm den Zugang zu einer anderen Welt gewährt. Auf diese Weise kreuzen sich Wendells und Virginias Wege. Schon bald werden Virginia und Tony konfrontiert mit Trollen, Wölfen und anderen magischen Kreaturen, als sie die Reise ins Land hinter dem Spiegel wagen.
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| Bild aus der Verfilmung: Virginia (Kimberley Williams), Tony (John Laroquette) und Wolf (Scott Cohen). |
Klingt doch einfach märchenhaft, oder? Ist es auch. Denn dieses Buch ist eine Verschmelzung vieler bekannter Märchen, auch wenn einige davon einen etwas anderen Dreh haben, als man es von ihnen kennt. Vor allem Motive aus Schneewittchen sind überall zu erkennen - sie spielt quasi eine wichtige Rolle. Aber auch andere Figuren bekommen ihren Moment. Die Gesamtkomposition lässt eigentlich keine Wünsche mehr offen. Die Verbindung dieser ganzen Märchenfiguren und den New Yorkern Tony und Virginia führt oft in komische und auch gefährliche Situationen, wobei sie aber trotzdem ihren Charme und ihre Liebenswürdig nicht verlieren. Man dringt in die Tiefen der Charaktere ein und entdeckt dabei vielleicht sogar ein bisschen von sich selbst.
| Originalcover (viel schöner als das deutsche!) |
Meiner Meinung nach hätte man sich beim deutschen Cover etwas mehr Mühe geben können: Die Frau schaut ziemlich gelangweilt drein, als wolle sie sagen, die Geschichte sei nicht lesenswert. Schlechte Wahl des Verlages. Der Klappentext selbst gibt auch keinen Hinweis auf die Verbindung zur bekannten Mini-Serie aus Amerika. Wieder glänzt die englische Ausgabe: Mein Paperback hat nicht nur ein wunderschönes Cover, sondern auch einen passenden Slogan mit Do You Believe In Magic?. Das Bild stellt die Verbindung zur Serie her, da das Motiv in ähnlicher Weise im Titelvideo benutzt wird und in blau das Cover für den Soundtrack darstellt. Auch der Klappentext liest sich besser, wenngleich er kürzer ist. Jedoch geht er genauer auf die Story ein, wo der deutsche sehr wage ist.
Bewertung:
5/5 - Schreibstil
5/5 Charaktere
5/5 - Handlung
5/5 - Optik
(20 von 20 Sternen)
Für einen Disnerd wie mich ist eigentlich fast jedes gute Märchen geeignet. Und mit dieser Verknüpfung bekannter Märchen und eines Abenteuers, das nach seines gleichen sucht, haben Kathryn Wesley und Hallmark alles richtig gemacht. Es ist ein Gesamtpaket, das einen in eine magische Welt entführt und einen schwer wieder loslässt. Jedes Mal, wenn ich am Ende der Geschichte ankomme, fühle ich eine gewisse Melancholie. Den Wunsch, das es weitergeht. Leider gab es bis heute, obwohl das Potenzial da gewesen wäre, keine weiteren Fortsetzungen. Und trotzdem lohnt es sich, die echte Welt hinter sich zu lassen und einfach Mal zu träumen.

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