Sunderlands Bücherregal 1/2013

Heute beginnt es. Da ich gerne lese und selten jemanden habe, mit dem ich mich über Bücher (und deren Hintergründe) austauschen kann, mache ich das jetzt einfach hier auf meinem Blog. Die erste Ausgabe stellt ein Buch vor, das ich persönlich als sehr gut geschrieben bezeichnen möchte. Und das den Grundstein für ein langes Fan-Dasein legt.


Autorin: Kate Pepper
Buchtitel: 7 Minuten zu spät
Original-Titel: Seven Minutes to Noon
Jahr der Veröffentlichung: 2005 (US)/2006 (DE)
Seitenanzahl: 350 Seiten
Kapitelanzahl: 43 Kapitel (+ Prolog und Epilog)
Serienangaben: Stand-Alone-Roman


Zu Beginn vielleicht ein wenig zur Autorin selbst: Kate Pepper (ihr Name ist eigentlich Katia Lief - geborene Spiegelman) ist in Frankreich geboren worden. Sie lebt heute mit ihrem Mann und ihren Kindern in New York und gibt auch Kurse in kreativem Schreiben. Auf ihrer Website kann man noch ein paar weitere Informationen finden.

Ich bin vollkommen zufällig auf Peppers Bücher gestoßen, als ich bei der Schwiegermutter meines Onkels zu Besuch war. Ich mag sie sehr, da sie wie ich gerne liest und mir somit die für mich seltene Gelegenheit gibt, mit jemandem über Bücher zu sprechen. Und davon besitzt sie nicht gerade wenige! Unten im Wohnzimmer wurde eine Wand von einem riesigen Bücherregal eingenommen, in dem ich bei jedem Besuch ein wenig stöberte. Schließlich entdeckte ich 7 Minuten zu spät und ein weiteres Buch, das ich aber erst später vorstellen werde.  Der Klappentext las sich spannend, also wollte ich es einfach mal ausprobieren. Eine gute Entscheidung, muss ich heute sagen.

HANDLUNG:
Alice Halpern kommt zu spät zu einem Treffen mir ihrer besten Freundin Lauren Barnet. Beide Frauen sind schwanger und haben es bei den heißen Temperaturen ziemlich schwer. Zu ihrer Verwunderung muss Alice feststellen, das Lauren nicht da ist. Was überhaupt nicht zu ihr passt. Zuerst glauben Alice und die anderen aus Laurens Familie und ihrem Freundeskreis, dass bei ihr vermutlich die Wehen eingesetzt haben. Das sie auf dem Weg ins Krankenhaus ist. Und sie sich bestimmt bald meldet. Allerdings werden sie immer besorgter, je länger sie verschwunden bleibt. Verschiedene Ängste plagen Alice, bis schließlich Laurens Leiche gefunden wird. Jedoch ist das Baby, das in ihrem Bauch wuchs, verschwunden. Und damit beginnt die Suche nach dem Kind und dem Menschen, der es Lauren geraubt hat...

Kate Pepper
FAZIT:
Dies war eine meiner ersten Leseerfahrungen mit diesem Genre, da ich vorher eher Krimis oder Jugendbücher gelesen habe. Wie es aber bereits durchgedrungen ist, habe ich ziemlich schnell gefallen an dieser Art von Belletristik gefunden. Das Szenario beginnt bereits im Prolog  mit einer leichten Vibration unter der Oberfläche des täglichen Lebens. Es war zugleich erschreckend und faszinierend. Besser kann ich es nicht beschreiben, es ist einfach diese Art Anfang, die einen einfängt.

Das der Klappentext sehr überzeugend ist, wird nur noch durch das düstere aber auch geheimnisvolle Cover übertroffen. Es greift die Zeitmetapher aus dem Buchtitel auf. Zwar hat die englische Version des Covers (rechts zu sehen) auch einen düsteren Touch, wirkt jedoch ein wenig zu unschuldig für meinen Geschmack. Es hätte mich vielleicht eine tolle Geschichte gekostet. Leider habe ich die englische Version noch nicht gelesen, weshalb ich nur zu dem Cover was sagen kann.

englische Ausgabe
Seven Minutes to Noon
Ihren Schreibstil zu beschreiben fällt mir ein wenig schwer, ich empfinde ihn als fokussiert. Damit will ich sagen, dass sie nicht übertrieben schreibt, sondern sehr formell und Basic. Die Geschichte selbst, die ja in New York spielt, kommt dadurch besser zur Geltung und wird nicht von einem zu ausufernden Schreibstil überschattet. Das gibt dem ganzen die glaubwürdigere Note. Mehr wie eine Art Tagebuch, das aus einer Third-Person-Perspektive geschildert wird.

In einer schwangeren Frau als Protagonistin hat sich Peppers eine sehr starke und gleichzeitig sehr verletzbare Figur gewählt. Auf diese Weise macht sie es einem leicht, empathisch zu reagieren. Die Verästelungen der weiteren Figuren miteinander ist sehr eng und teilweise etwas verwirrend. Ich habe mir ein Diagramm gezeichnet, um drei Familien samt ihrer Kinder auseinanderhalten zu können. Die verschiedenen Handlungselemente sind stimmig und überschneiden sich so, das man nicht von der Hauptstory abgelenkt wird. Diese ist auch nicht zu lang gezogen sondern bietet ein anhaltendes Lesevergnügen.


Bewertung:
4/5 - Schreibstil
4/5 - Charaktere
4/5 - Handlung
4/5 - Optik
 (16 von 20 Sternen)


So werde ich jetzt immer über die Bücher schreiben, die ich lese. Vielleicht erfahre ich so etwas mehr über mein eigenes Leseverhalten. Mir macht es auf jeden Fall Spaß meine Ansichten zu teilen. Wer es mir gleich tun möchte, gibt einfach einen Kommentar ab. Das war es dann für das erste Bücherregal, bis nächstes Mal.

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