Viele meiner Lieblingsautoren schreiben schneller, als ich sie lesen kann. Das liegt teilweise natürlich an mir und wie ich meine Zeit eher beim Schreiben aufbrauche. Doch diese deutsche Autorin hat inzwischen einen ordentlichen Vorsprung (mit zwei Trilogien aus einer neuen Reihe und mit neuen Ermittlern). Und da ich den aktuell letzten Band ihrer Reihe noch nicht kannte, ging der erstmal vor.
Autorin: Karen Sander
Buchtitel: Hüte dich vorm bösen Wolf
Jahr der Veröffentlichung: 2020
Seitenanzahl: 382 Seiten
Kapitelanzahl: nicht angegeben
Verlag: Rowohlt Verlag
Serienangaben: 5. Teil der Stadler & Montario-Reihe
Jetzt habe ich diesen Band schon seit ein paar Jahren in meinem Regal und durch meine Leseträgheit ist er immer noch nicht gelesen gewesen, als ich meine Leseliste für 2024 gemacht habe. Zusätzlich war ich etwas verwirrt, dass Karen Sander eine neue Reihe begonnen hat. Ich habe mich echt gefragt, ob das hier das Ende ist … was ich extrem schade fände.
HANDLUNG:
Skeptisch und doch fasziniert von einer alten Sage, begibt sich Georg Stadler nach einer Konferenz nach Frankreich. Eine französische Kollegin hat ihm von einem Fall berichtet, bei welchem im Juragebirge Wanderinnen von einem wolfsähnlichen Wesen getötet worden sein. Währenddessen untersuchen seine Kollegen in Düsseldorf einen ungewöhnlichen Selbstmord und die schwangere Profilerin Liz Montario wird von einer Freundin gebeten, deren vermisste Schwester zu finden. Keiner von ihnen ahnt, dass diese Fäden bald zusammenlaufen werden …
FAZIT:
Mir war vor der ersten Seite schon bewusst, wie sehr mich dieses Buch wieder begeistern würde. Und dass es das tatsächlich in seiner fünften Instanz immer noch schafft, ist für mich Beweis genug für Karen Sanders Schreibkünste. Ihre Handlung ist wie immer sehr dicht geschrieben, sodass man viel geboten bekommt. Diese Eigenschaft habe ich bei ihren Büchern schon immer gemocht. Dabei jedoch die Spannung und die Neugier bis zum Ende aufrechtzuerhalten, ist eine Kunst, welche nur wenige beherrschen. Das Finale fand ich genial, wenn auch ziemlich schnell. Obwohl, das ist wahrscheinlich so gewollt.
Die Figuren sind wie eh und je sehr gut zu verfolgen. Neben unseren herkömmlichen Ermittlern lernen wir zum Beispiel Isabelle Hernier kennen, welche tatkräftig an den Ermittlungen mitwirkt. Da ich eine gewisse Pause zwischen diesem und dem vorangegangenen Teil hatte, brauchte ich eine Weile, um die bereits etablierten Beziehungen der Figuren wieder aufzugreifen. Abgesehen davon fand ich die einzelnen Charaktere sehr gut geschrieben und differenziert.
Für dieses Buch hat die Handlung wieder einige tolle Schauplätze abbekommen. Zwar war ich selbst noch nie im Juragebirge (oder überhaupt in Frankreich), aber in meinem Kopf konnte ich es buchstäblich vor mir sehen. Dadurch, dass es auch Verbindungen nach Düsseldorf und sogar Großbritannien gibt, wirklich der Fall wieder sehr international. Mir hat das Setting richtig gut gefallen und trotz einiger Pausen habe ich es immer geschafft, wieder in die Story zurückzufinden.
Eine Sache, die mir jedoch aufgefallen ist, sind einige Dinge im Schreibstil, an denen ich hängengeblieben bin. Vielleicht habe ich da auch nur so stark drauf geachtet, weil ich selbst als Autor versuche, gewisse Dinge zu vermeiden. So gab es ein Kapitel, welches seine erste Seite mit sehr viel "hatte" begann, was ja eigentlich stilistisch nicht gern gesehen ist. Ob es jetzt wirklich stört, wenn man nicht drauf achtet, bleibt jedem selber überlassen. Aber es ist der Beweis, dass auch sehr gute Autoren sprachlich nicht anders agieren können, als "hatte" zu nutzen.
Zum Cover kann ich gar nicht viel sagen. Es ist von der Gestaltung ähnlich zu den anderen Teilen der Reihe, was ich natürlich gut finde. Sogar ein Bild von einem Wolf ist dabei, was durch den Titel ja offensichtlich gut passt. Wer, wie ich, schon an diesem Punkt ist und Karen Sander kennt, braucht keine Covers mehr, um den Kauf anzuregen. Alles in allem nichts allzu Besonderes, was auf die anderen Bände abgestimmt ist.
Wird es mit der Reihe weitergehen? Wir werden es sehen. Ich kann es auf jeden Fall nur hoffen, denn ich habe von Stadler und Montario noch längst nicht genug! Jetzt steht als Nächstes die Vervollständigung der zweiten Trilogie ihrer neuen Reihe an, dessen letzter Teil im Juli erscheinen wird. Platz habe ich in meinem Regal schon gemacht. Die ersten drei Bänder mit dem Titel "Der Strand" gehen ohnehin voran. Und wenn mir diese Bücher genauso gut gefallen wie die Stadler & Montario-Reihe, habe ich auch bei "Der Sturm" keine Sorge.
Bewertung:
4/5 - Schreibstil
4/5 - Charaktere
5/5 - Handlung
5/5 - Optik
(18 von 20 Sternen)
Wird es mit der Reihe weitergehen? Wir werden es sehen. Ich kann es auf jeden Fall nur hoffen, denn ich habe von Stadler und Montario noch längst nicht genug! Jetzt steht als Nächstes die Vervollständigung der zweiten Trilogie ihrer neuen Reihe an, dessen letzter Teil im Juli erscheinen wird. Platz habe ich in meinem Regal schon gemacht. Die ersten drei Bänder mit dem Titel "Der Strand" gehen ohnehin voran. Und wenn mir diese Bücher genauso gut gefallen wie die Stadler & Montario-Reihe, habe ich auch bei "Der Sturm" keine Sorge.
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